Erstes Buch.
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7ach.
bloß unter der Oberhaut, sondern eingehüllt erscheint. Bei solcher
Organisation ist er nun auch mehr nahrungskräftig, als nahrungs
i
stoffig, während bei dem Knollen das Verhältniß umgekehrt ist: er stirbt
diot
daher nicht ab, wie der Knollen; sein Nahrungsstoff wird nicht, wie
bei diesem, erschöpft, sondern stetig wieder erzeugt, und er macht daher nd
ein bleibendes Organ des neuen Individuums aus, wenn auch die äußern
um
Schuppen abfallen. In seiner Beziehung zum Stammorganismus
kann er aber entweder ein vorübergehendes, nur auf die Fortpflan
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zung sich beziehendes (§. 41), oder ein bleibendes/ Glied desselben (§
34.42) seyn.
§. 41. Die Zwiebel (bulbus) ist ein zur Fortpflanzung bestimm
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ter Blätterknoten. Sie kommt vorzüglich bei Monokotyledonen vor,
und tritt gewöhnlich als Erdzwiebel unter der Erde am obern Theile derud
Juer
Wurzel oder an der Seite der Zwiebel des Stammindividuums hervor,
seltener als Luftzwiebel am Stengel, zwischen ihm und den Blattstielen, nols
oder auch zwischen den Blüthenstielen. Ihre Wulst oder der festerffe
Grundkörper ist eine runde, fleischige Scheibe, deren Zellgewebe mittim
klebrigem, meist scharfem Safte gefüllt ist. Der Schopf besteht ausun
fleischigen Blättern und ist meist überwiegend über die Wulst: nurnun
bei der Knollenzwiebel (lorica), welche den Uebergang von dem Knollemmollo
zur Zwiebel macht, ist das Verhältniß umgekehrt (Nr. 30. S. 523).(88
Nachdem die Zwiebel sich entwickelt und zum Theil Wurzeln getrie¬in
ben hat, trennt sie sich allmählig von dem Stammzwiebel. DieC
Wulst, von welcher die Wurzeln ausgehen, schwillt an; der Schopffgach
wird größer, und in seinem Mittelpuncte treibt aus dem obern Theileligd
der Wulst der Stengel der jungen Pflanze (der Schaft) hervor, welsher
chen die Zwiebel als Grundlage fortwährend behält.
§. 42. Die Knospe (gemma) ist die Entwickelung eines /Gliedesn6sil
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der Pflanze, nämlich/ eines Zweiges, aber eines Gliedes, welchechl
einen gewissen Grad von Individualität hat: Selbsterhaltung undinn
Zeugung sind also hier in enger Verbindung und in gegenseitigemnspir
Uebergange. Nämlich das Leben der Pflanze ist an das Leben denn
Erde gebunden, und somit auch an den Lauf des Jahres: gehet die sid
ser zu Ende, so stirbt entweder die ganze Pflanze (einjährige), oderco
der Stengel (mehrjährige), oder der Splint und die Blätter, indemmän
jener verholzt, und diese abfallen (perennirende Gewächse). Das Lev2e