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Knöchel, (14 Zoll lang) nach der Proportion zu einer
Figur von 36 Fuß gehörte. Der Granit, die Arbeit
und der Styl dieses Ueberbleibsels ließen mir keinen
Zweifel, daß es sich aus der ältesten Zeit der Egyptier
herschreibe. An der Bewegung dieser Hand, an den
andern nachbarlichen Ueberbleibseln, und nach dem öf
teren Anblick Egyptischer Figuren, deren Stellung so
wenig Mannigfaltigkeit hat, kann man in diesem Frag
mente sehr leicht eine Isis erkennen, die einen Nilmes
ser in der Hand hatte. Es würde leicht seyn, dieses
Stück fort zu schaffen, aber durch die Verrückung wür
de sie fast allen ihren Werth verlieren. Nahe dabey
liegen einige Rudera höherer Baukunst, deren Dimen
sionen beweisen, daß sie zu einem schönen Gebäude
Dorischer Arbeit gehöretn. Die Wogen bedecken und
schlagen schon seit vielen Jahrhunderten diese Trümmer,
ohne sie entstellt zu haben; es scheint dies Loos allen
Egyptischen Monumenten eigen, daß sie den Menschen
und der Zeit gleichmäßig trotzen. Weiter im Meere
hinein sieht man neben den Fragmenten des Colosses
auch die von einem Sphinx, dessen Kopf und Vor
derschenkel verstümmelt sind, so weit die Madrepo
ren und kleine Muscheln mich haben urtheilen lassen.
Er ist im griechischen Styl, und von griechischem Mei
ßel, aber nicht von Granit, sondern von einem Sand
stein, der dem weissen Marmor gleicht, und ist so
durchsichtig, wie ich ihn nie, außer nur in Egypten,
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gesehen habe. Seine Proportion war von 13
Fuß. Nicht weit davon, mitten unter Trümmern von
Gesimsen, denen gleich, die ich oben beschrieben habe,
befindet sich eine andere Figur der Isis, die hinreichend
erhalten ist, um ihre Stellung zu beurtheilen.
Ihre
Schenkel sind zerbrochen, aber das dazu gehörige Stück
liegt zur Seite. Diese Figur ist von Granit, und