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fühlte mich, ganz natürlich und ohne daß man es wahr
nimmt, so glücklich bey dem sanften und immer glei
chen Genusse, den nur die schöne Mittelstraße gewährt,
die uns in jedem Augenblicke, ohne Sehnsucht nach
andern Vergnügen, das Glück unsers Daseyns em
pfinden läßt: Die tägliche Empfindung, die man den
öftern Ereignissen in diesem Lande beymessen muß,
daß Europäer, die nur auf einige Monate hierher ge
kommen, hier alt geworden sind, ohne nur an die
Möglichkeit zu denken, es je wieder verlassen zu können.
Kurz, auf dieser sonderbaren Reise, war der Ent
schluß, die Abreise, die Rückkehr, alles war für mich
eine Reihe von Ueberraschungen und Uebereilung, wel
che mich bey der Hin=oder Herreise immer vorausschickte.
In zwey Tagen befand ich mich schon auf einem kleis
nen bewaffneten Schiffe, das uns zu Boulac erwartete.
Auf dem Wege zeichnete ich den Nil, wo er sich theilt,
das Delta bildet und den Chebreis, wo das erste Tref
fen gegen die Mamelukken vorstel. Den dritten Tag
nach unserer Abreise kamen wir zu Rahmania an. Den
andern Morgen reisten wir, von einer Anzahl Drome
daren und fünfzig Mann begleitet, mit welchen wir
uns nach Demanhour begeben, von hier wieder ab,
und kamen längs dem Kanal von Alexandrien, durch
die Provinz Garbia, nach Birket, wo wir übernach
teten. Den andern Morgen frühstückten wir bey dem
Brunnen Beda, und zu Alexandrien machten wir Mittag.
Der erste Gegenstand, der mir bey meiner An
kunft auffiel, war die Ausrüstung zweyer Fregatten
von den Unsrigen. Sie waren am Eingange des neuen
Hafens, und eins lag schon vor Anker; ich sah keine
englischen Kreuzschiffe mehr, und ich sing an, an Wunder
zu glauben. Die Generale Lanes, Murat und Mar
mont waren ganz mit dem Kriege beschäftigt. Wir