Full text: Denon, Vivant: Reisen durch Ober- und Unter-Aegypten während Bonaparte's Feldzügen

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dem die irdenen Töpfe ihren Nahmen haben, mit de 
nen seine Manufakturen nicht allein ganz Egypten, son 
dern Syrien und die Inseln des Archipelagus verse 
hen; sie haben die Eigenschaft, das Wasser zu siltri 
ren, und es dadurch hell und frisch zu machen. Da 
sie mit wenig Kostenaufwand verfertigt werden, so ver 
kauft man sie so wohlfeil, daß man sich ihrer öfters 
zur Aufführung einer Mauer zu einem Hause bedient, 
. 
und daß der ärmste Einwohner sich im Ueberseug da 
mit versehen kann. Die Natur giebt den Stoff schon 
zubereitet in der benachbarten Wüste her; es ist ein 
fetter, feiner, seifenartiger und fester Mergel, der nur 
feucht gemacht und geknetet zu werden braucht, um 
klebricht und biegsam zu werden; um die Geschirre, 
die daraus verfertigt, gedreht, getrocknet und zur 
Hälfte an der Sonne gebrennt werden, sind das Werk 
weniger Stunden durch ein einziges Strohfeuer; man 
befrachtet Flöße damit, welche alle Reisende durch Egyp 
ten beschrieben haben; man führt sie so längs den 
Ufern des Rils aus; setzt einen Theil derselben auf 
dem Wege ab; der Rest wird zu Rosette und Damiet 
te eingeführt, um sie in fremde Länder zu bringen. 
Ich fand dergleichen Wasserkrüge, von der nämlichen 
Gestalt, zum nämlichen Gebrauch, von drey Füßen 
unterstützt, auf hieroglyphischen Abbildungen und in 
Manuscripten abgemählt. 
Den andern Morgen kamen wir früh Kene ge 
genüber, wo der Nil sechs Fuß höher stand, als wo 
wir ihn verlassen hatten. 
Wir vernahmen, daß Murat-Bey die Oisen ver 
lassen, und auf dem Wege von Siouth in die Gegen 
den von Miniet sich hinabgezogen habe, daß er mit 
Unteregypten bis ins nördliche Afrika in einem gehei 
men Einverständnisse stehe, und einen Abgesandten
	        
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