Full text: Denon, Vivant: Reisen durch Ober- und Unter-Aegypten während Bonaparte's Feldzügen

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lange verweilten, bis sie es aufgefressen hatten, wor 
auf sie nach neuem Futter flogen. 
In einer Jahrszeit wo die Saat noch zart ist 
wäre dieses eine wahre Plage gewesen. So dürr, so 
thätig, und eben so heftig wie die arabischen Bedui 
nen, sind sie, gleich jenen ein Erzeugniß der Wüste, 
Interessant wär es: zu wissen wie sie in einer so nah 
rungslosen Weltgegend leben und sich fortpflanzen. War 
es der Regen, der in jenen Thälern gefallen, sie ver 
scheucht und zur Auswandrung genöthigt hatte, wie 
von gewissen Winden die Mücken entstehn? Der Wind 
drehte sich, und jagte sie wieder in die Wüste zurück, 
Sie sind rosenfarb, schwarz gedüpft, wild, stark und 
schwer zu fangen. 
Wir erfuhren, daß ein Detachement von zwey 
hundert Mann aus der Garnison Esne unter dem 
Kommando des Kapitain Renaud, aus Etfu gegen 
Syene marschirt sey, Assan und Osmann=Bey zu 
delogiren, welche zurückgekommen waren, und kühn 
gemacht durch die geringe Anzahl der Unsrigen, welche 
ohne Kanonen marschirten, einen Angriff mit ihrer ge 
wöhnlichen Wüth versuchten. Selim=Bey fiel unter 
den Bajonetten, drey Scheiks, ein Kasnadar und 
zweyundvierzig Mamelukken blieben auf dem Schlacht 
felde; oder starben in Syena denselben Tag. Vier 
zig andere wurden verwundet, und der Rest der Flüch 
tigen passirten die Katarakten, und gingen bis Bir 
bes. Dieser Streit half die Partey der Mamelukken 
vernichten, und die arabischen Scheiks vom Stamme 
der Abaditen erkannten die Unzulänglichkeit ihrer Mit 
tel, trennten sich von ihnen, und kamen nach Kene. 
Frieden und Bündnisse mit uns zu schließen. 
Desaix, Murat aus seinem Hinterhalte zu verja 
gen, legte zu Siduth einen Feldzug in die Disen anz
	        
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