818
nach ihm das Kommando übernahm, sein Ansehen zu
behaupten, und Erbe der Beute von den französischen
Barken, hatte ihnen vorgespiegelt, dieser Schatz sey
im Schlosse zu Benhouth geblieben, und daß während
unsrer Entfernung er sie hinschicken werde, denselben
zu entführen. Aber da man bis dahin leben müßte,
schickte er sie schaarenweis auf Mord und Klünderung
in die Dörfer, mit mehr oder weniger Erfolg. Sie
waren das Schrecken der Bauern geworden, die sie
hin und wieder trieben, gleich einer Wolfsjagd. Stie
ßen unsre Patrouillen auf sie, so würden sie nieder
gemacht, erschossen und gleich schädlichen Thieren aus
gerottet, der deutlichste Beweis, daß Muhamed ihren
Religionskrieg im geringsten nicht genehmigen und der
Himmel nicht verordnet habe.
Der General Desair schickte dreyhundert Mann
unserer Halbbrigade, und fünfzig Reuter, jene bey
Birambar zu ersetzen, die er zur Verstärkung des Po
stens bey Kene beordert hatte. Denselben Tag hatten
wir durch Spione vernommen, daß die Mamelukken
und Mekkaner Kittah verlassen hätten, und daß aus
ihren Marschrouten zu schließen, sie sich vorwärts rich
ten würden, Kene oder Samata wegzunehmen. Von
dieser Seite waren die Dispositionen gut genommen,
sie beständig in der Wüste zu halten, oder zu über
rumpeln, sobald sie dieselbe verlassen wollten. Aber
alle diese Maßregeln wurden durch die voreilige Hitze
unserer Soldaten und das Zutrauen ihrer Offiziers
vereitelt. Die Vorposten, welche der General Desaix
nach Kene geführt hatte, stießen auf die Arriergarde
der Mamelukken, und griffen sie an. Das Kavalle
rie=Korps wollte erstere unterstützen, aber unvorsichtig
entfernten sie sich zu weit von der Infanterie, daß sie
nicht mehr von ihr unterstützt werden konnte, und wa=