Full text: Denon, Vivant: Reisen durch Ober- und Unter-Aegypten während Bonaparte's Feldzügen

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nach ihm das Kommando übernahm, sein Ansehen zu 
behaupten, und Erbe der Beute von den französischen 
Barken, hatte ihnen vorgespiegelt, dieser Schatz sey 
im Schlosse zu Benhouth geblieben, und daß während 
unsrer Entfernung er sie hinschicken werde, denselben 
zu entführen. Aber da man bis dahin leben müßte, 
schickte er sie schaarenweis auf Mord und Klünderung 
in die Dörfer, mit mehr oder weniger Erfolg. Sie 
waren das Schrecken der Bauern geworden, die sie 
hin und wieder trieben, gleich einer Wolfsjagd. Stie 
ßen unsre Patrouillen auf sie, so würden sie nieder 
gemacht, erschossen und gleich schädlichen Thieren aus 
gerottet, der deutlichste Beweis, daß Muhamed ihren 
Religionskrieg im geringsten nicht genehmigen und der 
Himmel nicht verordnet habe. 
Der General Desair schickte dreyhundert Mann 
unserer Halbbrigade, und fünfzig Reuter, jene bey 
Birambar zu ersetzen, die er zur Verstärkung des Po 
stens bey Kene beordert hatte. Denselben Tag hatten 
wir durch Spione vernommen, daß die Mamelukken 
und Mekkaner Kittah verlassen hätten, und daß aus 
ihren Marschrouten zu schließen, sie sich vorwärts rich 
ten würden, Kene oder Samata wegzunehmen. Von 
dieser Seite waren die Dispositionen gut genommen, 
sie beständig in der Wüste zu halten, oder zu über 
rumpeln, sobald sie dieselbe verlassen wollten. Aber 
alle diese Maßregeln wurden durch die voreilige Hitze 
unserer Soldaten und das Zutrauen ihrer Offiziers 
vereitelt. Die Vorposten, welche der General Desaix 
nach Kene geführt hatte, stießen auf die Arriergarde 
der Mamelukken, und griffen sie an. Das Kavalle 
rie=Korps wollte erstere unterstützen, aber unvorsichtig 
entfernten sie sich zu weit von der Infanterie, daß sie 
nicht mehr von ihr unterstützt werden konnte, und wa=
	        
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