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Man wundre sich daher nicht,
Werk zusammen.
wenn das Interesse sich mit der Religionsschwärmerey
verband, mit unglaublicher Schnelligkeit den Kreuz
zug von Mekka organisirte, und alles gegen uns auf
bot, was die wüthendsten Leidenschaften vermögen.
Der General Belliard verfolgte erschreckte Mame
lukken und überwundene Mekkaner. Aber er brauchte
Munition, um sich mit ihnen einzulassen, die uns
gänzlich fehlte. Wir sahen uns genöthigt, das Haus
zu Kene, in dem wir wohnten, zu befestigen, nahmen
Niemand, selbst von Desaix ein. Die Gegend wim
melte von zerstreuten Feinden, welche alle unfre Kund
schafter anhielten, tödteten oder wenigstens hinderten,
ihren Weg fortzusetzen. So hielten sie uns von allen
abgeschnitten in einer fürchterlichen peinigenden Unge
wißheit. Der unermüdete Desaix hatte die Mameluk
ken bis Tiouth getrieben; Murat-Bey gezwungen, sich
in die Oisen zu flüchten, den General Friand das
rechte Ufer passiren lassen, um mit ihm vereinigt Elfi
Bey und die zerstreuten Mamelukken zu verjagen. De
saix fand uns in Kene, und wir erneuerten den Feldzug.
Wir marschirten nach Kous, wo die Mamelukken
sich gesammelt hatten, und von wo aus sie Ausfälle
in die Dörfer der beyden Ufer machten, Christen und
Kopten plünderten, mordeten und als Geißeln mit
sich schleppten, Auslösung von ihnen zu erpressen. Un
ter den Finsternissen und dem Stillschweigen der Nacht
schlichen wir aus Kene, sie zu überrumpeln. Wir zo
gen längs der Wüste, ihre Vorposten zu hintergehen.
Wir kamen in ein Dorf, wo sie ihr Lager hatten,
fanden sie nicht mehr. Sie waren in derselben Stun
de abgezogen, als wir aus Kene rückten. Sie hatten
mit den Mamelukken die Wüste eingenommen, und
sich nach Kittah begeben.