Full text: Denon, Vivant: Reisen durch Ober- und Unter-Aegypten während Bonaparte's Feldzügen

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Enthusiasmus, bey den Maltesern die Ueberraschung, 
die sie beynahe versteinerte. 
Man befreyete alle türkische und arabische Skla 
ven. Nie hat sich wohl die Freude ausdrucksvoller ge 
äußert. Wenn sie Franzosen begegneten, mahlte sich 
die Dankbarkeit in ihrem Gesicht auf eine so rührende 
Weise, daß der wiederholte Anblick Mehrerer mich Thrä 
nen vergießen ließ. Dies war ein wahres und seltnes 
Glück, was ich in Malta erfuhr. Um eine Idee von 
ihrer außerordentlichen Zufriedenheit unter diesen Um 
ständen sich zu machen, muß man wissen, daß ihre 
Regierung sie nie weder loskaufte noch auswechselte, 
und daß ihre Sklaverey nie durch die mindeste Hoff 
nung versüßt wurde. Ja auch im Traume konnten sie 
nicht einmahl auf das Ende ihrer Mühseligkeiten rechnen. 
Ich ging um meine alten Bekanntschaften aufzu 
suchen. Mit neuem Vergnügen sah ich die schönen 
Fresco=Gemählde von Calabrese, die die Gewölbe der 
Kirche des H. Johannes schmücken, wieder, so wie 
das köstliche Gemählde von Michel=Ange de Carava 
ge in der Sakristey derselben Kirche. Ich ging auf 
die Bibliothek. Hier sah ich eine Etruskische Vase von 
der schönsten Art, sowohl in Rücksicht des Thons als 
der Mahlerey; man hatte sie in Gozzo gefunden. Ich 
zeichnete eine sehr große Glasvase, so wie eine Lampe, 
die man ebenfalls in Gozzo ausgegraben hatte. Eben 
so, eine Art von den Göttern geopferter Scheibe (Dis 
eus) von Stein, auf der auf der einen Seite in halb 
erhabner Arbeit ein Sphinx adgebildet ist, der mit ei 
nem Fuß auf dem Kopf des Widders ruht. Die Ar 
beit ist zwar nicht vorzüglich, aber ihr ganzer Styl 
läßt keinen Zweifel, daß dies Stück nicht sehr alt 
sey. Die übrigen Merkwürdigkeiten sind zu der Be 
schreibung des Maltaischen Cabinets, oder in der, die
	        
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