Full text: Denon, Vivant: Reisen durch Ober- und Unter-Aegypten während Bonaparte's Feldzügen

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den konnte, war, daß die Thore durchgängig mit ei 
nem Gesims verziert und mit Hieroglyyhen bedeckt wa 
ren; zwischen der Verzierung über ihm, welche eine 
Kornische bildete, war jedesmahl eine geflügelte Kugel 
ausgehauen. 
Rechts von der Thüre fand ich gewöhnlich ein Weib 
in klagender Stellung, vielleicht die Wittwe, die ihren 
Mann überlebt hatte. 
Die Auswahl dieses Platzes zu Begräbnissen bestä 
tigt, daß zu allen Zeiten die stillen Wüsteneyen in Egyp 
ten die Versammlungsplätze der Todten waren. Die 
Egypter trugen bis auf den heutigen Tag ihre Todten 
in trockne Sandfelder, sie vor frühem Moder zu schü 
tzen, in die Wüste, manchmal mehr als drey Meilen 
von ihren Wohnungen. Wöchentlich wallfahrten sie 
dort hin, und verrichten ihre Gebete vor ihren Bild 
säulen. Ich war so eben im Begriff, das Interessanteste 
in diesem Steinbruche abzuzeichnen, als der günstige 
Wind mich an Bord rief. 
Als wir uns Esne näherten, trafen wir wieder 
Krokodille an; in Syena findet man keine. Unter halb den 
Katarakten findet man sie wieder, als zeigten sie eine 
besondre Vorliebe für gewisse Plätze, vorzüglich von Tin 
tyra bis Ombos; am häufigsten findet man sie bey He= | | 
montis. Wir sahen hier ihrer drey, unter denen das 
eine an Größe und Dicke die andern weit übertraf, 
wenigstens war es fünf und zwanzig Fuß lang. Alle 
drey waren eingeschlafen. Wir näherten uns ihnen bis 
auf zwanzig Schritte. Wir hatten hinlängliche Muße, 
ihren traurigen Gang zu beobachten; sie sahen aus, 
wie Kanonen auf ihren Lavetten. Ich feuerte ein Ge 
wehr auf das größte; die Kugel traf, rollte aber an 
den Buckeln ab. Es that einen Satz von zehn Fuß in 
die Lange und verschwand in Neil. 
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