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Wir hatten zu Syena nichts mehr zu thun, ver
ließen es den 0ten Ventose (24sten Febr.)
Gern wäre ich noch einige Wochen da geblieben
aber ich fürchtete die Ankunft der heißen Frühlings
winde, deren Einwirkung ich schon einmahl mit vie
lem Schmerz erfahren hatte. Ein dreytägiger Ost
wind hatte die Atmosphäre in der Mitte des Jänners
so entzündet, wie bey uns in den Hundstagen,
Gleich darauf folgte ein so kalter Nordwind, der mir
ein vierstündiges Fieber zuzog. Jn der Hoffnung mich
auszuruhen, schiffte ich mich ein. Die Barke mußte
gleichen Schritt mit den Truppen halten, welche den
selben Weg zurücklegten, den ich schon einmahl bereist
hatte. Auf dieser Flußreise hoffte ich Ombos und
die Steinbrüche von Gebel Silsilis zu sehen
welche ich beym Aufsteigen links liegen ließ.
Ich empfand alle Unbequemlichkeiten dieser Art
zu reisen. Der Wind, die Unkunde der Schiffer,
verbunden mit der Unmöglichkeit, diese Landeseinge
bornen sieuern zu lehren, das vergebene Geschrey un
serer Provenzer, alles verband sich zu unserm Unglück.
Eingeschifft den 3ten,
kamen wir nicht eher als den
oten zu Com=Ombos in demselben Augenblicke an,
wo der Wind unserer
Fahrt günstig wurde. Man
eilte viel zu sehr ihn zu benutzen, als daß ich den
Wunsch äußern durfte, eine Stunde anzulanden. Jch
konnte nur bemerken, und wie im Vorüberflug, in
größter Eile eine Skizze von der vortheilhaften Stei
lung der Alterthümer entwerfen.
Das alte Ombos, wo man das Krokodill an
betete, heißt noch Com=Ombos (Ombos auf
dem Berge). In der That liegt es auf einer Anhö
he, welche die Gegend beherrscht, und sich bis an
die Ufer des Nils erstreckt. Gehörten alle diese