Full text: Denon, Vivant: Reisen durch Ober- und Unter-Aegypten während Bonaparte's Feldzügen

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wohner, täglich in starkten Schifladungen nach Rieder 
Egypten versandt werden. 
Durch unsere Spione erfuhren wir, daß die Ma 
melukken über die Anhöhen der Katarakten zurück mar 
schirten, und alles ausplünderten, was an beyden Nil 
ufern von Fourage noch übrig sey. Sie hatten von 
Deier und Brib Provisionen von Mehl und Datteln 
kommen lassen, aber der Aga, welcher dort residirte, 
bedeutete ihnen, diese Hülfsquelle sey vertrocknet. Sie 
nahmen zehn Meilen von beyderseitigen Ufern ein. Ih 
re Arriergarde stand kaum vier Meilen von uns. Sie 
waren von allen Bewegungen unsrer Seits so unter 
richtet, als wir von den ihrigen, durch dieselben Mit 
tel und vielleicht die nämlichen Emissäre, welche beyden 
Parteyen mit gleicher Treue dienten. 
Der General Davust war mit Assan=Bey am rech. 
ten Ufer zusammen getroffen, gerade vor Etfu, und 
in demselben Augenblicke, wo er sich dem Ril näherte, 
eine Ueberschwemmung zu bereiten. Die augenschein 
liche Gefahr, seine Equipage zu verlieren, nöthigte ihn 
zum wüthendsten Angriff. Der Stolz der Unsrigen und 
die Verachtung von der Schlacht bey Samanhout 
ließen sie den Angriff zu nachlässig machen. Der Streit 
von zweyhundert Reutern gegen eine gleiche Anzahl war 
mehr Handgemenge als Schlacht. Beyde Patheyen tha 
ten unerhörte Wunder der Tapferkeit. Der Angriff dau 
erte eine halbe Stunde. Die Franzosen behaupteten 
das Feld, aber Assan=Bey erreichte seinen Zweck, ret 
tete seine Bagage, dreyßig bis vierzig Todte, und bey 
nahe eben so viel Verwundete der Unsrigen, zwölf ge 
tödiete und viel verwundete Mamelukken. Assan selbst 
war so stark am Fuße verwundet worden, daß ihm 
niemand zu desem Gemegel. Glick wünschen konnte.
	        
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