Full text: Denon, Vivant: Reisen durch Ober- und Unter-Aegypten während Bonaparte's Feldzügen

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gange des Dorfes zog sich die Armee nordwärts. Un 
sre Soldaten errichteten hier eine Meilensäule mit der 
Inschrift: Weg von Paris. No. 11. hundert sie 
benundsechzigtausend dreyhundert und vierzig Lieues, 
und dieses thaten sie einige Tage nachher, wo man 
ihnen Datteln statt ihrer ganzen Ration ausgetheilt 
hatte. Nur der Tod vermag der französischen Tapfer 
keit und Munterkeit Gränzen zu setzen; die größten Be 
schwerden unterdrücken sie nicht. 
Auf dieser Seite des Flusses sind außer einem klei 
nem viereckigen Tempel, mit einer umlaufenden Gal 
lerie, keine egyptischen Ruinen vorhanden. Aber auch 
dieser ist so verwüstet und entstellt, daß man nichts 
mehr sieht, als die Einfassung zweyer Säulengänge 
mit ihren Kapitälern und einen kleinen Theil der Bo 
gen, welche die Säulen mit einander verbanden. Die 
se Trümmer hielt Savari, der bekennt, nicht nach Sye 
ne gekommen zu seyn, auf Treu und Glauben für die 
Ueberbleibsel eines Observatoriums, unter welchen man 
ihm zufolge, den Nilmesser suchen muß. Ich zeichnete 
diese kleine Ruine besonders, einen Irrthum zu wider 
legen, dessen man unsern eifrigen und eleganten Rei 
senden nicht beschuldigen kann, der alles aufsuchte, al 
les anzeigte, und oft auf die wunderbarste Art Gegen 
stände abzeichnete, die er nicht gesehen hatte. 
Unfern dieser Ruine, unter Palmbäumen, sind 
die Trümmer eines Gebäudes, wahrscheinlich ehedem 
eine griechische Kirche. Noch steht man zwey Säulen 
auf ihren Fußgestellen, von rothem Granit, zwey Thür 
verzierungen von derselben Masse, aneinander gereihte 
Säulen mit zwey Kranzleisten eines Pilasters, letztere 
umgestürzt. 
Die Insel Elephantine war mein liebster Aufent 
halt. Hier machte ich Beobachtungen, stelle Unter¬
	        
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