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wo die Griechen und Römer die Flotten aus Cartha
go heraussegeln sahen, die sie anzugreifen kamen. Viel
weiter entdeckte ich die grünen und lachenden Gefilde
von Mazzara, die Stadt Motia, die die Syracuser
der Erde durch einen Damm aufzwangen, um dort
die Carthaginenser zu schlagen. Meine Einbildungs
kraft träumte sich, indem sie die Küste verfolgte, den
Anblick von Selinonte, seiner Tempel, seiner aufrecht
stehenden Colonnen die noch unsern Thürmen ähneln,
und viel weiter das gastfreye Agrigent. Wir machten
drey Lieus in einer Stunde, und mein Traum wollte
sich eben verwirklichen, als man uns signalisirte uns
der Armee zu nähern und die Nacht mit ihr vereint
zuzubringen. Seufzend vor Bedauern entwarf ich eine
Zeichnung von dem was ich auf diesen glücklichen Kü
sten gesehn hatte. Es war die letzte Huldigung und
allem Ansehen nach ein Lebewohl auf ewig!
Die Nacht war schön. Ich hatte gebeten mich mit
Tagesanbruch zu wecken, wenn man dann noch das
Land sehen könnte. Um halb vier Uhr befand ich mich
auf dem Verdeck, und die ersten Strahlen der Son
ne ließen mich die ganze Armee so wie die Convoy im
vollen Segeln gegen Malta erblicken. Sicilien war
verschwunden. Südwestwärts, ward ich gewahr oder
glaubte vielmehr, Pantellerie und die Gewitterwolken,
in die sie ewig eingehüllt ist, (weil sie ohne Zweifel
sich schämt zu allen Zeiten der Rache der Regierung
gedient zu haben), zu entdecken. Römer verbann
ten dorthin ihre erlauchten Geächteten, und noch be
wahrt sie die Staatsgefangnen des Königs von Nea
pel auf.
Den 19ten war zwar der Himmel heiter, aber
ein schwacher Wind erlaubte uns nur einen kleinen
Weg zurückzulegen. Wir machten auf ein unbekanntes