Full text: Denon, Vivant: Reisen durch Ober- und Unter-Aegypten während Bonaparte's Feldzügen

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lich angenehme Sensation in Girgé hervor, daß diese 
allen Zorn, den die Ungeduld in unsrer Seele erregt 
hatte, stillte. Ach aber, das war der Schwanenge 
sang! Doch, ich will die Begebenheit nicht vorweg neh 
men! Im Kriege muß man den gegenwärtigen Augen 
blick genießen, denn der folgende gehört niemanden. 
Den 1sten Nivose belebte die Löhnung und der 
Branutewein unsre ganze Existenz aufs neue, und die 
Soldaten, die nach gerade müde worden sechs Eyer für 
einen Sou zu essen, reiseten freudig ab, um der Noth 
entgegen zu gehn. 
Nach ein und zwanzig müßigen Tagen befand ich 
mich in der Gegend von Abydos, wo Ossimond einen 
Tempel, Memnons Desidera, erbaut hatte. Ich drang 
in Desaix, bis El=Arabo rekognoseiren zu lassen, wo man 
mir mehrmahls das Daseyn alter Ruinen versichert hat 
te. Ich selbst will Sie hinführen, sagte Desaix täg 
lich; Mura:-Bey steht zwey Tagereisen von uns. Ue 
bermorgen kommt er hier an. Es wird ein Treffen ge 
ben. Wir werden seine Armee in Unordnung bringen. 
Die folgenden Tage wollen wir den Alterthümern wid 
men, ich selbst werde Jhnen bey der Aufnahme helfen. 
Der gute Desaix hatte Recht; auch wenn er Unrecht 
gehabt hätte, hätte ich mich seinem Schlusse fügen müssen. 
Den zweyten Pluviose (22. Januar) verließen wir 
endlich mit Anbruch der Nacht Chirpe. Bald befan 
den wir uns den Alterthümern gegenüber. Desaix ver 
mochte nicht mich anzusehen. Zittern Sie, sagte ich 
zu ihm, wenn ich morgen falle, wird mein Schatten 
Sie verfolgen. Unablässig wird meine Stimme Ih 
nen El=Araba wiederhallen. Er erinnerte sich dieser 
Drohung, gab fünf Monate nachher, von Siouth 
aus, Befehl, mir ein Detachement zur Begleitung 
mit zu geben.
	        
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