Full text: Denon, Vivant: Reisen durch Ober- und Unter-Aegypten während Bonaparte's Feldzügen

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folglich Partikuliers waren, die diesen Anfwand her 
gaben, und daß also zu vermuthen steht, daß die ein 
balsamirten Vögel nicht alle auf eine gleiche Art in 
einigen Tempeln, oder durch einige Priesterzünfte aus 
Erkenntlichkeit für die Dienste, die das ganze Geschlecht 
leistet, ernährt wurden. Wenn sichs mit den Vögeln, 
wie mit dem Gott Apis verhalten hätte, so wäre ein einzi 
ges Individuum hinreichend gewesen, und man würde 
Töpfe der Art nicht zu Tausenden finden. Man muß al 
so glauben, daß der Ibis, der alle kriechenden Thiere 
verzehrt, in einem Lande, wo jene zu einer gewis 
sen Jahrszeit im Uebermaß sind, sehr geachtet wurde; 
so daß sich dieser Vogel, gerade wie der Storch in 
Holland, durch die gute Aufnahme, die man ihm be 
wies, an die Menschen gewöhnte. Jedes Haus hatte 
folglich die seinigen, die ihm treu blieben, und denen 
man nach ihrem Tode, so gut man konnte, die Ehre 
des Begräbnisses erwies. Herodot sagt, man habe 
ihm erzählt, daß es in den ersten bekannten Zeiten 
eine große Menge solcher Vögel gegeben habe. Je nach 
dem aber die Oberegyptischen Sümpfe ausgetrocknet 
seyen, hätten sie sich nach Unter=Egypten gezogen, um 
ihrer Nahrung nachzugehn. Das würde mit der Er 
zählung der Reisenden: man finde bisweilen einige Vö 
gel der Art auf dem See Menzaleh, wohl zusammen 
stimmen. Wenn schon zu den Zeiten des Herodot die 
Gattung abgenommen hatte, so ist es natürlich, daß 
seine Existenz in unsern Tagen fast problematisch wird. 
Herodot erzählt, die Priester von Heliopolis hätten 
ihm gesagt, daß beym Zurückziehn des Nilwassers durch 
die Thäler, die Egypten von Arabien trennen, ganze 
Wolken von geflügelten Schlangen ankommen, und daß 
die Ibis diesen Schlangen eutgegen gingen und sie 
verzehrten. Er fügt hinzu, er selbst habe zwar die ge 
Denons Reise.
	        
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