Full text: Denon, Vivant: Reisen durch Ober- und Unter-Aegypten während Bonaparte's Feldzügen

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ihre Arbeiten wenigstens sind wankend geworden, zu 
nächst haben sie in das Massive des Gebäudes einge 
hauen, haben vergebens einen Durchbruch versucht, 
und sind dann wieder auf den gleichen Fleck zurück 
gekommen, um die beyden Blöcke herum gegangen, 
über sie hinweg gestiegen, und haben so eine zweyte hin 
aufwärtsgehende Gallerie entdeckt, die aber so steil ist, 
daß man in den Fußboden Einschnitte hat machen müs 
sen, damit es nur möglich wurde, hinauf zu steigen. 
Wenn man auf dieser Gallerie zu einer Art von Ab 
satz gekommen ist, findet man ein Loch, was man ge 
wöhnlich den Brunnen zu nennen pflegt, ferner den 
Anfang eines zweyten horizontalischen Ganges, der zu 
einer Kammer führt, die unter dem Nahmen Kammer 
der Königin bekannt ist, und weder Ziervathen 
noch Karnis noch irgend eine Inschrift hat. 
Geht 
man auf den Absatz zurück, so erhebt man sich dur 
den großen Gang, der zu einem zweyten Boden führt, 
gerade empor. Auf diesem Boden befindet sich der drit 
te und letzte Verschluß, der in seiner Bauar vorzüg 
lich verwickelt ist, und die Wichtigkeit besonders ins 
Licht setzt, die die Egyptier in die Unverletzbarkeit ihrer 
Grabmähler setzten. Dann kommt das königliche Zim 
mer, das den Garkophag enthält. Dies kleine Hei 
ligthum war die Ursache eines so ungeheuern und ko 
lossalischen Gebäudes, im Vergleich mit allem, was 
sonst die Menschen kolossalisches bauten. Betrachtet 
man den Gegenstand des Bau's der Pyramiden, so 
scheint die Größe des Stolzes, der sie unternehmen 
ließ, ihre physische Ausdehnung noch zu übertreffen, 
und dann weiß man kaum, was man mehr anstau 
nen soll, die tyranische Unvernunft, die ihre Ausfüh 
rung zu befehlen wagte, oder den knechtischen Gehor 
sam eines Volkes, das zu dergleichen Arbeiten seine 
Denons Reise.
	        
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