Full text: Kries, Friedrich Christian: Lehrbuch der Physik

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Meteorologie. 
Die Erscheinung ist eigentlich auf dem Mere zu 
Hause, doch sieht man sie auch bisweilen auf Land 
seeen und selbst auf dem Lande, in welchem Fall 
sie ihre Beschaffenheit freylich dahin abändert, daß 
anstatt der Wasserdünste sich Staub und Sand ge 
gen die Wolte erheben. Man hält sie für gewalt 
sum und gefährlich, doch ist wohl oft mehr ihr An 
sehen, als ihre Wirkung furchtbar. Die Ursache 
und wahre Beschaffenheit ihrer Entstehung ist noch 
unbekannt. 
1. Hr. Wolke beschreibt eine solche Wasserhofe, 
die er auf der Ostsee gesehen, und die mitten über das 
Schiff, vom Vordertheil nach dem Hintertheil zu gegan 
gen wäre, ohne dem Schiff den geringsten Schaden zu 
zufügen. Er schätzte den Durchmesser der Säule auf 
25 Fuß und den der wallenden Wasserstäche auf 130 Fuß 
C. Annal. d. Phys. X. 
2. Sie entstehen nicht blos im Sommer, sondern 
auch im Winter. Die wallende Bewegung im Wasser 
wird wenigstens nicht immer durch die darüber hängen 
den Wolken hervorgebracht, denn bisweilen entsteht sie 
schon und bildet den Anfang einer Wasserhofe, ehe noch 
die Wolken darüber stehen. 
491. Eine friedliche Erscheinung von ganz an 
derer Art auf dem Lande sind die Frrlichter oder 
Irrwische. Diese zeigen sich als Flämmchen 
oder Lichter auf der Erde, vornehmlich in sumpfi 
gen Gegenden, auf Kirchhöfen und an solchen Or 
ten, wo thierische und vegetabilische Stoffe verfau=
	        
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