Full text: Kries, Friedrich Christian: Lehrbuch der Physik

Vom Weltgebäude. 
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kung auf die südliche Halbkugel der Erde geringer 
als auf die nördliche; und das Umgekehrte findet 
statt, wenn sie den südlichen Theil durchläuft. 
Ist überhaupt die Ahweichung der Sonne — a, die 
Breite eines Ortes — b, so ist der Winkel, den die 
Strahlen mit dem Perpendikel machen, auf derselben 
Seite des Aequators, auf welcher die Sonne steht, 
b— d, und auf der entgegengesetzten — b 4 d. 
408. Auch die Beleuchtung der Erdkugel durch 
die Sonne oder die Dauer des Tages ist an 
den verschiedenen Orten der Erde nach dem ver 
schiedenen Stande der Sonne verschieden. Nur 
diejenigen Orte, die gerade unter dem Aequator 
liegen, haben beständig Tag und Nacht gleich; in 
den übrigen Theilen der Erde findet dieses nur 
dann statt, wenn die Sonne im Aequator des 
Himmels, d. i. in einem der Nachtgleichenpunkte, 
steht. Je weiker sie sich aber vom Aequator ent 
fernt, desto mehr nehmen die Tage in der einen 
Halbkugel zu, in der andern ab. Man setze, sie 
stehe in dem Parallelkreise, dessen Durchmesser PL. 
FFig. 34.) ist; A0 sey der Durchmesser des Aequa 
tors, NS die Achse des Himmels, und HR der 
Durchmesser des wahren Horizonts, so drückt PE 
den Theil von dem Durchmesser des Parallelkreises 
aus, dessen zugehöriger Bogen über dem Hori 
zonte legt, folglich den Tagebogen der Sonne
	        
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