Full text: Kries, Friedrich Christian: Lehrbuch der Physik

Vom Feuer. 
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Veränderung mit den Körpern geschieht, ist nach 
Verschiedenheit der Körper sehr verschieden. 
Lichtenbergs Beobachtung, daß heißes Wasser 
mehr Tropfen giebt, als eine gleiche Menge kaltes, 
also flüssiger als dieses ist. — Auch giebt ein hö 
herer Grad der Kälte manchen Kölpern eine größere 
Sprödigkeit. 
317. Der Wärmestoff, der einen festen Kör 
per flüsig macht, trägt nichts dazu bey,. seine 
Temperatur zu erhöhen; denn der geschmolzene 
Körper ist bey seiner Entstehung nicht wärmer, 
als der feste, wenn er im Begriff ist zu zerflie 
ßen. Der Wärmestoff hat also nicht blos die 
Eigenschaft, Wärme zu erregen, sondern auch 
den Zustand der Flüssigkeit hervor zu bringen. 
Wir nennen ihn aber in jedem Fall gebunden, 
wo er seine wärmeerregende Kraft verliert. Folg 
lich findet sich in allen Flüssigkeiten Wärmestoff 
in größerer oder geringerer Menge gebunden. Wo 
also Flüssigkeiten gebildet werden, da wird Wär 
mestoff gebunden; folglich muß dadurch eine Ver 
minderung der Temperatur oder Kälte entstehen; 
umgekehrt aber muß Wärmestoff frey werden 
oder Wärne entskehen, wenn füssige Körper fest 
werden. 
1. Ueber das Geftrieren des Wassers und das Schmels 
den des Eises hat man schägbare Beohachtungen. Wird 
O. 2
	        
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