Full text: Proff, Karl: Neue Beytraege zur Befoerderung und Verbesserung der Land- und Forst-Kultur

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Streue aufzubewahren; es ist daher leicht begreiflich: 
daß der mittlern Klasse, welche das Vieh oft wegen 
persönlicher Haushaltungsbedürfnisse hält, der Ver 
lust des Strohes am allerempfindlichsten falle. 
Das Interesse der Landwirthschaft, und der wech 
selseitige Vortheil des Zehntherrn und der Zehntpflich 
tigen, erheischen die Verwandlung des Garbenzehn 
tens in eine Abgabe in reiner Frucht; nun fragt sich 
eben noch, welcher Maaßstab hiezu der geeignete ist? 
Wenn man den Durchschnitts=Ertrag der Aecker wäh 
rend der letzten zehn Jahre ausgemittelt, und dabey 
die gewöhnlichste Ackerfolge jeder Gegend zum Grun 
de legt, so ist das Produkt in jenen Früchten, welche 
man nach der Verschiedenheit der Landesdistrikte zu 
ziehen pflegt, das billige Surrogat des bisherigen 
Garbenzehntens. — Wollte man von diesem Durch 
schnittsertrage noch etwa ein Zehntheil abziehen, so 
könnte die übrig gebliebene Summe allemal ohne Ab 
zug und Nachlaß für die sich ergebenden Unglücksfälle 
bestehen bleiben. Litte aber in einem besondern Falle 
die Ausmittlung des Durchschnitts=Betrags der letz 
ten zehn Jahre besondere Schwierigkeit, oder glaubte 
sich der Zehntherr bey diesem Maaßstabe wesentlich 
verkürzt, weil vielleicht der Krieg in seiner Gegend 
die ordentliche Bestellung der Felder verhindert hätte, 
die Früchte vor der Erreifung fouragirt worden, und 
daher der Ertrag ausserordentlich gering gewesen wä=
	        
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