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britte Gewahn gepflanzet, so kann zwar der Zweck
des Reinhaltens der Aecker durch die Operation des
Behackens ersetzt werden; allein sie saugen dieselben
dennoch aus. Hätte auch der zu den Erdäpfeln gege
bene Dünger die Stelle der Brache ersetzt, und bliebe
der mit Kartoffeln besetzte Acker dadurch in der näm
lichen Kraft, so verliert doch das übrige Ackerland
diese Düngung, mithin war ihr Bau immer so lange
zum Nachtheile des Zehntherrn, als die Düngermasse
nicht auf andere Art ersetzt ward. Die Frage über
die Bezehntung der in die Brache gepflanzten Erd
äpfel, hätte also eigentlich durch die Rücksicht ent
schieden werden müssen, ob dieselben zur Nahrung des
Viehes, oder zum Verkauf für die Menschen gebraucht
worden wären; im ersten Falle litt der Zehntherr
durch den Anbau derselben keinen Schaden, denn das
Vieh gab dem Acker den Dünger zurück, welchen die
Kartoffelpflanzung gebraucht hatte, die Bezehntung
war also unbillig; in dem letzten Falle war es we
nigstens unbillig: daß der Zehntpflichtige auch den
zehnten Theil hergeben mußte, welcher durch seine
größern Kosten und Vorschässe entstanden war. —
Die Bezehntung der Erdäpfel ist nicht ganz un
billig, wenn sie als Nahrung für die Menschen in
den Ländereyen gepflanzet werden, wo man reine
Brache hält, wo sie bestimmt zur Verminderung des
Getraidebedürfnisses erzeuget werden, und für ihren