Full text: Proff, Karl: Neue Beytraege zur Befoerderung und Verbesserung der Land- und Forst-Kultur

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gelernt, daß dort, wo Mangel an den ersten Lebens 
bedürfnissen herrscht, auch die Jüdustrie nothwendig 
leiden muß; sollen wir daher nicht hoffen dürfen, daß 
dieser Stand dem Ackerbau einige Fonds widme? 
Sollen wir nicht erwarten dürfen: daß der Adel, 
dem die Wege in Dom= und höhere Stifter, der be 
mittelte Bürger und Bauer, dem die gewöhnliche 
Aussicht in Stifter, Abteyen und Klöster nun ver 
sperret sind, selbst ihre Güter bebauen und ihr Ver 
mögen zur Landwirthschaft verwenden? Möchten 
endlich die Väter aus allen gebildetern Bürgerklassen 
allgemein erkennen, daß sie durch die Verwendung 
ihrer Kapitalien zum Landbau, und die Erziehung 
ihrer Söhne für den Agrikulturstand, diesen eine 
weit angenehmere und verläßigere Zukunft sichern kön 
nen, als durch die Bildung derselben zu den höhern 
Studien, in deren Sphäre sie nie die Unabhängig 
keit, Ruhe und Zufriedenheit finden werden, welche 
sie bey einem mäßigen Grundbesitz und eingeschränk 
tern Bedürfnissen im Schooße einer ländlichen Fami 
lie bey häuslichem Glücke, in der Abgeschiedenheit 
von allem dem, was die Welt Hoheit und Größe 
nennt, und unbekümmert um ihre Händel, hätten 
finden können. Möchte ich allen diesen mit süßer 
einschmeichlender Beredsamkeit die Worte eines be 
kannten Republikaners und großen Redners an das 
Herz legen können: Unter allen Mitteln sich
	        
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