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Lockerheit; wenn der Dünger jedesmal zu den Wur
zelkräutern genommen wird, so braucht man nicht zu
fürchten, daß die Früchte sobald auf dem Acker ver
brennen, oder durch den zu geilen Anwuchs fallen
denn der Dünger hat sich während des Jahres, wo
er bey den Futtergewächsen in der Erde gewesen ist,
schon mit derselben amalgamiert, der Zustand der
Gährung, worin der meiste nicht gehörig zubereitete
Dünger sich sonst noch bey seiner Einmischung in den
Acker befindet, kann auf die das Jahr später folgende
Körnersaat keinen nachtheiligen Einfluß mehr haben,
und die Sorge, die Aecker zu sehr zu düngen, soll
daher gewiß nicht leicht in den hiesigen Gegenden Je
mand abhalten, die Hälfte seiner Aecker dem Futter
kräuterbau zu bestimmen.
Ich habe in der angeführten ersten Abhandlung
über die Brache den Einwurf beseitiget: daß diese
Wirthschaft dem Getraidebau zuviel Flächeninhalt be
nehme, und vorzüglich auf den Viehstand berechnet
sey; ich will aber hier noch eine Bemerkung beyfü
gen, welche unsere landwirthschaftlichen Schriftsteller,
wie mir däucht, bey diesem Vorwurf übersehen. Nach
Vauban braucht eine Person, welche blos Brod
ißt, täglich 27 Pfund, wenn sie aber Fleisch ißt, nur
Pfund; das Bedürfniß an Brodkorn nimmt also
in dem Maaße ab, wie der Fleischverbrauch zunimmt,
und die Produktion ist verhältnißmäßig größer; man