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einzig mit Stroh nährt, und die Quantitäten sind
eben so sehr verschieden. Freylich ist die Verordnung,
daß nur jene Verbrauchsweise zum Grunde geleget
werden solle, deren sich die vernünftigsten Wirthe be
dienet haben, ganz vortreflich; allein zu diesem Ende
müßten auch die Taxatoren allemal die vernünftigsten
Landwirthe seyn, und dann wird gewiß der gemeine
Haufe der Unvernünftigen am meisten lärmen. Jch
kenne Gemeinden, bey denen man gar nicht viel sa
gen würde, wenn man die Fütterungs=Methode nach
dem Verbrauch der vernünftigsten Wirthe einzurichten
verordnete, und in diesen schlechtern Gegenden, wo
die Kultur so weit zurück ist, sind die Gemein=Wei
den am häufigsten vorfindlich. Jch würde daher vor
ziehen: daß die angeordnete Stelle zwar nicht ganz
absolute Grundsätze über den Futter= und Streustroh
Bedarf aufstellete, sondern vorab einige General=Er
kundigungen über die Fütterungsmethode nach den
verschiedenen Gegenden und Viehracen einzöge, und
dann mit Rücksicht auf diese eine Eintheilung der Be
rechnung des Streu=, Stroh= und Futterbedürfnisses
festsetzte, weil mir dieses mehr expeditiv scheint, als
die bey jedem besondern Falle vorzunehmende Taxation.
Sechszehntes Kapitel.
Jch habe bis hiehin die verschiedenen Maaßstäbe
erklärt, welche bey den Theilungen zum Grunde gelegt