184 —
ein Ersatz statt finden. Jch habe Gemein=Weiden
gesehen, deren Ertrag ich nicht zu zwanzig Zentner
zur grünen Fütterung anschlagen kann, und das
Gras war eigentlich nur Moos, oder kümmer
liches Niedgras; auf eine Sommer=Kuhweide wür
den also, nur zu 175 Tage Sommerfütterung gerech
net, sechs und einen halben Morgen Weide erfordert,
wo man mit zwey Morgen Wiesenhafer oder Thimo
ty=Gras, nach Verschiedenheit des Bodens bey or
dentlicher Kultur zu sechs und sechszig Zentner Ertrag
grün berechnet, zulangen würde, und doch ist die
letztere Nahrung unstreitig nützlicher, vortheilhafter
für das Vieh, als jene elende; da nun jeder Jnter
essent durch die Theilung in den Stand gesetzet wird,
seinen zur Entschädigung erhaltenen Distrikt nach den
Grundsätzen der Oekonomie zu nützen, und keinem
Staate daran gelegen seyn kann, die Gemein=Wei
den in ihrem jetzigen schlechten Zustande beyzubehal
ten, und nur unter die Einwohner zu vertheilen, so
glaube ich auch, daß die Kultur eine unabläßige Be
dingung der Theilungen seyn müsse, und daß jeder
Jnteressent hinlänglich entschädiget seyn werde, wenn
er soviel Grund und Boden erhält, als er bey ordent
licher Kultur für die Sommerweide einer Kuh bedarf,
nebst einem Ersatz für die ersten Kulturkosten. Will
ich nun annehmen: daß Jemand von einem Boden,
wo er wahrscheinlicher Weise mit zwey Morgen für