Full text: Proff, Karl: Neue Beytraege zur Befoerderung und Verbesserung der Land- und Forst-Kultur

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Zur Verständlichung der Sache, und um in der 
Folge der Verordnung Mißverständnissen vorzubeu 
gen, muß man nicht vergessen: daß der Ausdruck 
Kuhweiden in einem doppelten Sinne vorkömmt, 
a) als Bedeutung einer einfachen abstrakten Quanti 
tät, worauf alle Viehgattungen in Hinsicht der Weide 
reducirt sind, b) als die Bestimmung der Morgen 
zahl, welche für die Sommerweide eines Stückes oder 
mehrerer Stücke Vieh erfordert wird, welche man 
nach dem angenommenen Maaßstabe einer Kuh gleich 
achtet. Das Bedürfniß des Flächeninhalts für die 
nöthige Weide einer Kuh, soll nach dem jetzigen Zu 
stande angeschlagen werden. Hierauf habe ich schon 
oben die Besorgniß gemeldet, daß in Gemeinheiten 
mittlerer Größe für den Grundeigenthümer nie etwas 
übrig bleiben dürfte. Wenn es an dem wäre: daß das 
Vieh auf einer Gemein=Weide vollkommene und gute 
Nahrung erhalten hätte, so ließe sich der Grundsatz 
rechtfertigen: daß der anzuweisende Entschädigungs 
grund nach seinem Zustande bey der Theilung selbst 
bemessen würde; allein bey der Benutzungsart der 
gemeinschaftlichen Weiden wird man kaum den Fall 
haben, daß dieses eintrift; das Vieh, welches in gro 
ßen Heerden aufgetrieben wird, muß, wenn die Wei 
de groß genug ist, einen solchen Distrikt durchlaufen, 
um Nahrung zu finden, daß man dieselbe keineswegs 
für eine ordentliche Fütterung halten kann; die Weide
	        
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