Full text: Otto, Johann Friedrich Wilhelm: System einer allgemeinen Hydrographie des Erdbodens

Beschaffenheit des Quellwassers. 
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ben; ein Theil sondert sich davon ab, und sammelt sich auf 
der Oherfläche des Wassers, wo es in Gestalt jener Haut 
erscheint, und hiernächst durch den Säurestoff, welchen sie 
aus der Luft an sich zieht, in den Zustand einer stärkern 
Oxidation übergeht: in welchem sie als Ocher zu Boden fällt. 
Unter der großen Menge der Eisenwasser, woran beson 
ders Deutschland einen großen Ueberfluß hat, merken wir 
einige der vorzüglichsten an: 
Die Quellen zu Pyrmont. Sie entspringen in einem 
reizenden Thale, welches von beträchtlich hohen Bergen 
umgeben, und in der Mitte von einem kleinen Flusse, 
die Emmer, durchschnitten wird. Dieses ganze Thal ist 
voller Quellen, welche jedoch nicht alle mineralisch sind. 
Oft entspringt in einem Bezirke, mitten unter mehre 
ren Mineralquellen, eine Quelle von süßem Wasser, 
welche von der Witterung abhängig ist, und nach lan 
ger Dürre versiegt; dahingegen die Mineralquellen im 
mer mit einerlei Stärke fließen, zum Beweise, daß der 
Ort ihres Ursprungs tiefer liegt. Es verdient angemerkt 
zu werden, daß die Mineralquellen insgesammt auf der 
einen Seite der Emmer, in einer größern oder gerin 
geren Entfernung vom Ufer liegen; dahingegen sich in 
allen Quellen auf der andern Seite keine Spur von 
Kohlensäure und Eisen findet. Die Mineralquellen bre 
chen mit einiger Gewalt hervor, welches vermuthen läßt, 
daß ihr Wasser von irgend einem der nahe gelegenen 
Berge hervorkomme. 
Die Bestandtheile des Wassers in den verschiedenen 
Quellen kommen in Absicht auf die Menge und das 
Verhältniß unter sich überein. Wenn man die vorhan 
denen Analysen ihres Wassers und die Resultate dersel 
ben mit einander vergleicht, so findet man zwar die näm 
lichen Bestandtheile angegeben; aber die Menge des einen 
und des andern, sehr verschieden bestimmt, an welcher
	        
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