Full text: Otto, Johann Friedrich Wilhelm: System einer allgemeinen Hydrographie des Erdbodens

Zweite Abth. Zweiter Abschnitt. 
dentlichen Reinheit soll, nach des Kolbe *) Zeugniß, das 
jenige seyn, welches aus einer Quelle auf dem Tafelberge 
entspringt, und daher auf weiten Reisen nicht verdirbt, noch 
in Fäulniß geräth. Bergmann=) erwähnt einer solchen 
Quelle, bei Helsingborg belegen, deren Wasser einige Fuß 
hoch über der Erde hervorspringt. Es wird seiner Lauterkeit 
und Annehmlichkeit halber nach Stockholm verfahren, und 
kann einige Jahre aufbewahret werden, ohne die mindeste 
Veränderung zu erleiden. 
Minerälische Wasser sind solche Wasser, welche Bestand 
theile enthalten, die eigentlich dem Mineralreiche angehören. 
Im Allgemeinen könnte man alle Quellwasser so nennen, 
da kein einziges ist, welches nicht einigen Antheil davon be 
säße, und worin sich nicht wenigstens etwas rohe Kalkerde 
und salzige Theile befänden. Mineralische Quellen heißen 
besonders solche, denen davon eine größere, in die Sinne 
fallende Menge zu Theil geworden ist. Diese enthalten nun 
ihre Stoffe im Zustande der Auflösung in einem gewissen 
Verhältnisse. Einigen Wassern sind sie mechanisch beige 
mischt, und dies rührt zum Theil von zufälligen Ursachen 
her, und man nennt sie nur uneigentlich Mineralwasser. 
Woher bekommen nun die Quellen ihre mineralischen 
Bestandtheile? Die Versuche, welche von den Chemikern im 
Kleinen angestellt werden, und ihre Resultate, leiten uns auf 
das Verfahren, welches die Natur hiebei im Großen beob 
achtet. Wenn wir die Gegenden untersuchen, wo sich Mi 
neralquellen befinden, so sehen wir, daß sie reich an Sal 
zen, Erden und solchen mineralischen Stoffen sind, welche 
einen Theil des Gehalts der Quellen ausmachen. Die Ge 
genden sind gebürgig, und von den Bergen manche noch jetzt 
Vulkane, oder waren vormals solche (wirkliche oder Pseudo 
1) a. d. O. 2 Th. 12 Kap. §. 17. 
2) Ph. Eedb. 1 Th. S. 894
	        
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