Full text: Otto, Johann Friedrich Wilhelm: System einer allgemeinen Hydrographie des Erdbodens

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Fünfte Abth. Vierter Abschnit. 
des Meergrundes ausmache, daß er eine Erhabenheit 
bilde, welche nach beiden Seiten, sowohl nach dem Teut 
schen als auch nach dem Atlantischen Meere zu, in glei 
chem Verhältnisse, und in gleicher Regelmäßigkeit ab 
nehme und sich senke. Sonach scheint diese Erhöhung 
eine Art von Bergrücken unter der Fläche des Meeres, 
und der Ueberrest der alten Erdenge zu seyn, die wahr 
scheinlich eine Verlängerung der Küstengebirge von Bou 
lonnois war, bekannt unter dem Namen der Berge von 
Autun, welche sich jetzt bei Calais endigen, aber so auf 
der andern Seite in die Landspitze Kents, und so weiter 
durch die übrigen Theile Englands fortstreichen. Die 
Beschaffenheit der Steinlagen bei Calais und von Do 
ver ist einander ganz gleich. 
Der Kanal hat seine weiteste Ausdehnung bei dem 
westlichen Anfange zwischen den Sorlinger oder Scylly 
Inseln, oder auch dem Lands=End und der gegen über 
liegenden Insel d'Ouessant. Hier beträgt seine Breite 
an dreißig Französische Meilen. Er erhält sich darin 
bis in die Gegend, wo sich die Küsten des Cap Paverel 
und de la Hogue wieder enge zusammen ziehen, und 
diese sind nur sechszehn Meilen von einander entfernt. 
Hierauf sieht man den Kanal, beim-Ausflusse der Sei 
ne, und anderer von der Normandie einfallenden Flüsse 
sich erweitern: aber zwischen Beach Head und dem Cap 
St. Valri fangen die Gestade an, sich wieder zu nä 
hern. Von hieran wird der Kanal unmerklich enger, 
bis er sich in dem Pas des Calais, zwischen zwei hohen 
Küsten zusammen drängt. Er wird also in einer Strecke 
von 150 Französischen Meilen aus einer ansehnlichen 
Breite in einen sehr engen Paß eingeschlossen. Von 
Pas des Calais an breitet die Meerenge sich plötzlich 
wieder aus, und endigt sich zwischen Texel und der 
Englischen Küste bei Norwich, 
Die
	        
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