Full text: Otto, Johann Friedrich Wilhelm: System einer allgemeinen Hydrographie des Erdbodens

Das nördliche Eismer. 
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Oeffnung ist dasselbe zugänglich. Vielleicht hängt es auch 
mit der Beffinsbay zusammen, die in diesem Falle, der geo 
graphischen Lage nach, selbst einen Busen des Eismeeres 
ausmachen würde. 
Man nennt dieses Meer sehr schicklich den Eisocean, 
indem es, auf welcher Seite man auch hineinzudringen ver 
sucht hat, jederzeit mit Eisbergen und an einander hängen 
den Eisfeldern, oder beeiseten Flächen, bedeckt gefunden wor 
den ist. Man hat zwar einzelne Beispiele von sogenannten 
Grönkandsfahrern, oder Schiffen, die auf den Wallfischfang 
ausgegangen sind, daß sie zwischen Spitzbergen und Grön 
land, bis auf einige Grade, ja sogar bis auf einen Grad 
vom Pole, eine offene See gefunden haben: allein diese sel 
tenen Ausnahmen berechtigen uns keinesweges zu hoffen, 
daß eine freie Fahrt nach dem Pole, und über denselben 
hinaus zwischen der alten und neuen Welt bewerkstelliget 
werden könne. In einem Sommer, welcher durch eine vor 
züglich milde Witterung, die Menge des Eises auf diesem 
Meere beträchtlich verminderte, ließe sich ein Wagestück von 
der Art unternehmen und ausführen: allein wer kann das 
Jahr zum voraus bestimmen, welches einer solchen Schif 
fahrt am günstigsten ist? Die große Schwierigkeit in Be 
schiffung des Eismeeres liegt unstreitig darin, daß, den Aus 
sagen der Wallsischfänger nach, das Eis erst im September 
wegschmilzt, wenn bereits die Aequinoctialstürme dem See 
fahrer drohen, und vermöge der schiefen Richtung der Erd 
achse in ihrer Bahn um die Sonne, die ganze Polargegent 
eilt, in ihre sechsmonatliche Nacht zu versinken. Vom 
21. September bis zum 21. März herrscht ununterbrochen 
Finsterniß, in einem Kreise von 233 Graden, der Brette 
oder 350 geogr. Meilen um den Pol; eine Finsterniß, die 
durch Nebel und Stürme nur noch schrecklicher und gefähr 
licher wird, und die erst im Winter, wenn alles vom Eise 
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