Full text: Otto, Johann Friedrich Wilhelm: System einer allgemeinen Hydrographie des Erdbodens

Meeresstrudel. 
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Das Sonderbare bei dieser Bewegung ist, daß der 
Strom nicht in einer Richtung wie andere Ströme, welche 
sich durch Pässe hindurch drängen, vor= und rückwärts läuft: 
sondern daß er, gleich im Anfange seines Zugs, von der gera 
den Linie abweicht, und am Ende eine Direction nimmt, die 
der ersten gerade zuwider ist. Wenn nemlich das Meer sich 
in halber Fluth befindet, und sein Wasser nordwärts zieht, 
läuft der Strom nach Süden. Je mehr nun in der Folge 
die Fluth wächst, beugt sich der südliche Strom erstlich 
nach Südwesten, dann nach Westen, hierauf nach Nordwe 
sten und endlich nach Norden. Wenn der Strom in Nor 
den ausgelaufen ist, und eine kleine Weile stille gestan 
den hat, welches um die Zeit geschieht, wenn das Meer 
halb gefallen ist; so wendet er sich auf eben dem Wege 
zürück, erst nach Nordwesten, dann nach Westen, und end 
lich nach Süden, wo er so lange verweilt, bis das Meer 
von neuem halbe Fluth hat. Auf solche Weise dreht sich 
der Mahlstrom, durch eine und dieselbe Hälfte des Kompas 
ses, vorwärts und wieder zurück, und dies innerhalb zwölf 
Stunden. 
Es ist, wie gesagt, augenscheinlich, daß Ebbe und Fluth 
diese Erscheinung verursachen. Das Meer fluthet in sechs 
Stunden von Süden nach Norden, und ebbet in so viel 
Zeit von Norden nach Süden. 
Im erstern Falle theilt sich das eingeschlossene Wasser 
an den Lofoden in zwei Hälften. Die eine westliche voll 
bringt ihren Lauf ohne einiges Hinderniß: die andere östliche 
aber wird in Osten und Norden gegen das Land, in Westen 
aber gegen die Inseln aufgethürmt, und das Wasser in dem 
Meerbusen ansehnlich gehoben. Die engen Pässe zwischen 
den Lofoden=Inseln reichen nicht zu, alles Wasser aus dem 
Meerbusen in den Ocean zu bringen: es fällt also dahin zu 
rück, wo es die mindeste Höhe hat. Dies geschieht nun 
nach dem Orte hin, wo die Klippe Moske steht, und gegen 
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