Strömungen.
b. Besondere Bewegungen des Meeres.
Strömungen.
Strömungen, Stromgänge, Ströme des
Meeres *) sind eine Sammlung Wasser in dem Gewässer
des Meeres, welches wie zwischen zwei Ufern in einem Bette
dahin fließt, in einer Richtung und Geschwindigkeit, die
mit dem übrigen Wasser nichts gemein hat.
Dieser Ströme giebt es seine sehr große Menge und
von verschiedener Beschaffenheit in dem Oceane. Einige
fließen schneller, andere langsamer; einige dehnen sich mehr
in die Länge und Breite aus, andere sind schmäler und kür
zer; manche gehen hin und wieder zurück. Ueberhaupt las
sen sich die Ströme des Meeres in zwei Klassen theilen
nemlich in beständige oder unveränderliche, und un
beständige oder veränderliche.
Die Ursach der unbeständigen Ströme sind unstreitig die
Winde. Sie richten sich jedesmal nach ihrem Zuge, und
wenn sie den Strich derselben nicht immer ganz genau hal
ten, so liegt der Grund dieser Abweichungen in der ver
schiedenen Lage und Stellung der Ufer. Auch hat der allge
meine Strom des Meeres von Osten nach Westen hierauf
einen nicht unbedeutenden Einfluß, weil aus dessen Vereini
gung mit dem Wasserzuge, welchen die Winde hervorbrin
gen, eine Mittelrichtung entstehen muß.
Schwerer ist es, die Ursachen anzugeben, welche die
beständigen Strömungen erzeugen. Büffon *) glaubt, daß
2) Fr. courans, Span. corientes. Dan. Bernouilli memoire
sur la nature et la cause des Courans et la maniere de les ob
seryer et les determiner. Receuil de pièces de prix de l'Acad.
roy. des Science à Paris Tom. VII.
2) Alg. N. G. 2 Th. G. 280. f.