Ebbe und Fluth,
ser; ist sie weiterhin in B. fortgerückt, und sechs Stunden
vom Monde weg, so hat sie niedriges Wasser. Ist sie auf
der dem Monde entgegen gesetzten Seite, zwölf Stunden
vom Monde, am äußersten Punkte C., so hat sie abermals
hohes, und wenn sie bis D. gegangen ist, achtzehen Stun
den vom Monde, niedriges Wasser, bis sie nach vier und
zwanzig Stunden wieder den ersten Punkt erreicht, da sie
denn wieder hohes Wasser hat. Wenn also der Mond in der
geraden Linie A. M. bliebe, so würde die Insel in A. in
einem Zeitraume von vier und zwanzig Stunden zu einer
und derselben Zeit zweimal Fluthen und eben so viel Ebben
haben müssen.
Dies trifft aber nicht genau zu, sondern Ebbe und
Fluth kommen jeden Tag später, als an dem vorhergehen
den. Hievon liegt nun die Ursach in der fortrückenden Be
wegung des Mondes auf seiner Bahn. Da nemlich dieser
Planet in jedem Monate seinen Weg östlich durchläuft, und
die Erde sich gleichfalls in vier und zwanzig Stunden in die
ser Richtung dreht; so ist der Mond auf seiner Bahn schon
etwas weiter fortgerückt. Wenn also die Fluth an irgent
einem Orte, an einem gewissen Tage, zu einer gewissen
Stunde angefangen hat, ihre gröste Höhe zu erreichen; so
kommt sie an demselben Orte des anderen Tages später, und
so fällt Ebbe und Fluth nach und nach auf andere Stunden,
so wie der Mond auch jeden Tag immer später und später
durch den Meridian jenes Orts geht. Unter diesen Umstän
den muß also die Insel in A., wenn sie wieder unter den
Meridian des Mondes kommen will, sich schon viel weiter
und zwar von A. nach e. bewegen, ehe sie den folgenden
Tag das höchste Wasser haben kann.
Dieser Unterschied beträgt nun völlig funfzig Minuten,
und so viel kommt auch die Fluth oder das höchste Wasser
später. Die Seefahrer nehmen zwar nur acht und vierzig
Minuten, und sie würden Recht haben, wenn der Mond