Full text: Otto, Johann Friedrich Wilhelm: System einer allgemeinen Hydrographie des Erdbodens

Wellen des Meeres. 
515 
wird es mit der Loggleine parallel von seinem Wege nach 
Westen abgeführt u. s. w. *). 
Aus diesem erhellet nun, daß die Schiffer in allen Ge 
genden des Oeeans die Richtung und die Geschwindigkeit der 
Meeresstrôme kennen müssen, wenn sie dieses Werkzeug mit 
Sicherheit gebrauchen wollen. Es ist also ein unzuverläßi. 
ges, und bei bösem Wetter überaus unbehülfliches Instru 
ment. Hopkinson in Philadelphia hat daher eine Art von 
Logg vorgeschlagen, welches zweckmäßiger und dabei ein 
fach ist. Es besteht aus einer kupfernen Röhre, ungefähr 
zwei Zoll im Durchmesser, welche bis unter den Kiel hinab 
geht, und oben bis an die Flottlinie reicht, wenn das Schi 
seine volle Ladung hat. Diese Röhre ist unten umgebogen, 
etwa wie ein Pitotscher Strommesser, und so gestellt, daß 
ihre Mündung gerade nach der Richtung, in welcher das 
Schiff segelt, gekehrt ist. Das Obertheil der Röhre ist se 
gekrümmt, daß es durch eine Oeffnung, welche im Schiffe 
über dem Wasserspiegel angebracht ist, bis an das Vorder 
kastell hinauf reicht. Am Ende desselben ist ein Deckel an 
gebracht, in welchem ein Loch befindlich ist, in welches eine 
gläserne Röhre, von der Größe einer gewöhnlichen Barome 
terröhre paßt, und da angeküttet wird. Das Seewasser 
nimmt seinen Wasserstand in der kupfernen Röhre, und 
kommt in der gläfernen Röhre, welche über diesem Wasser 
stand ist, nicht zum Vorschein. Gießt man aber Oel in 
diese Röhre, bis es hinauf steigt, so bekommt man es zu 
sehen, weil das Oel obenauf schwimmt. Die Glasröhre 
trägt eine Scala, davon der Nullpunkt auf den Stand des 
Dels trifft, wenn das Schiff in Ruhe ist. Segelt aber das 
selbe, so wird das Wasser, sammt dem darauf schwimmen 
den Dele, in den Röhren durch den Zug, und nach Verhält 
*) Hrn. Bode Erläuterung der Sternkunde und der dazu gehörigen 
senschaften. 2 Aufl. 2 Th. S. 751. fl. 
Kt
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.

powered by Goobi viewer