Wellen des Meeres.
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wird es mit der Loggleine parallel von seinem Wege nach
Westen abgeführt u. s. w. *).
Aus diesem erhellet nun, daß die Schiffer in allen Ge
genden des Oeeans die Richtung und die Geschwindigkeit der
Meeresstrôme kennen müssen, wenn sie dieses Werkzeug mit
Sicherheit gebrauchen wollen. Es ist also ein unzuverläßi.
ges, und bei bösem Wetter überaus unbehülfliches Instru
ment. Hopkinson in Philadelphia hat daher eine Art von
Logg vorgeschlagen, welches zweckmäßiger und dabei ein
fach ist. Es besteht aus einer kupfernen Röhre, ungefähr
zwei Zoll im Durchmesser, welche bis unter den Kiel hinab
geht, und oben bis an die Flottlinie reicht, wenn das Schi
seine volle Ladung hat. Diese Röhre ist unten umgebogen,
etwa wie ein Pitotscher Strommesser, und so gestellt, daß
ihre Mündung gerade nach der Richtung, in welcher das
Schiff segelt, gekehrt ist. Das Obertheil der Röhre ist se
gekrümmt, daß es durch eine Oeffnung, welche im Schiffe
über dem Wasserspiegel angebracht ist, bis an das Vorder
kastell hinauf reicht. Am Ende desselben ist ein Deckel an
gebracht, in welchem ein Loch befindlich ist, in welches eine
gläserne Röhre, von der Größe einer gewöhnlichen Barome
terröhre paßt, und da angeküttet wird. Das Seewasser
nimmt seinen Wasserstand in der kupfernen Röhre, und
kommt in der gläfernen Röhre, welche über diesem Wasser
stand ist, nicht zum Vorschein. Gießt man aber Oel in
diese Röhre, bis es hinauf steigt, so bekommt man es zu
sehen, weil das Oel obenauf schwimmt. Die Glasröhre
trägt eine Scala, davon der Nullpunkt auf den Stand des
Dels trifft, wenn das Schiff in Ruhe ist. Segelt aber das
selbe, so wird das Wasser, sammt dem darauf schwimmen
den Dele, in den Röhren durch den Zug, und nach Verhält
*) Hrn. Bode Erläuterung der Sternkunde und der dazu gehörigen
senschaften. 2 Aufl. 2 Th. S. 751. fl.
Kt