Full text: Otto, Johann Friedrich Wilhelm: System einer allgemeinen Hydrographie des Erdbodens

Fünfte Abth. Dritter Abschnitt. 
612. 
theilt. Gewöhnlich ist bei den Französischen Seefährern der 
hundert und zwanzigste Theil von  einer Seemeile, die auf 
17100 Französische Fuß gerechner wird, oder 474 Fuß das 
Maas von einem Knoten zum andern: aber etwa sechszig 
Fuß von dem Logg gehe erst die Abtheilung der Leine an, 
damit das Logg außerhalb des Leewassers ruhiger in der See 
liegen kann. Gesetzt nun, es sind, während des Loggen, welches 
gewöhnlich eine halbe Minute dauert, von dem Anfangs 
punkte der Abtheilung an zu rechnen, sechs Knotenlängen 
der Logleine von dem Haspel abgewunden, so ist das Schiff 
— 120 — 7 Minuten fortgesegelr, und es wird also in 
. 
einer Stunde 12036 — 2 Meilen zurück legen. Dieses 
Werkzeug belehrt demnach den Seefahrer von der Ge 
schwindigkeit des Schiffs in Ansehung des Meeres, wobei 
er voraussetzt, daß das Logg da, wo es ausgeworfen wird, 
unverrückt liegen bleibe. Allein hier machen die Meeres 
ströme eine Aenderung. Durch sie wird sowohl das Logg 
als auch das Schiff gemeinschaftlich nach der Richtung jener 
zugleich fortgeführt, und es kommt darauf an, ob das 
Schiff vom Winde mit dem Seestrome nach einer, oder nach 
einer entgegen gesetzten Richtung, oder unter einem gewissen 
Winkel fortsegelt, um zu bestimmen, ob und wie es da 
durch von seinem wahren Laufe abgelenkt worden ist. 
Das Meer bewegt sich zwischen den Wendekreisen von 
Osten nach Westen, und das Wasser legt in einem Tage 
zwei bis drei Meilen zurück. Segelt man nun nach We 
sten, so zeigt das Logg nur an, wie viel ein Schiff sich ge 
schwinder, als das Meer bewegt hat. Geht der Lauf des 
Schiffs gegen Osten, so wird es durch den Strom etwas 
zurück geführt, und der Schiffer wird, nach dem Logg ge 
rechnet, einen größern Weg gemacht zu haben glauben. 
Steuert ein Schiff unter dem heißen Himmelsstrich von 
Süden nach Norden, und von Norden nach Süden, so 
wird
	        
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