Wellen des Meeres.
Strand beträchtlich weiter hinauf wälzt. Verhindert aber
das Oel das Brechen der Welle, so verhindert es auch seine
Wirkung. Durch den überstürzenden Gipfel der Wellen be
kommt das darunter liegende Wasser eine größere Geschwin
digkeit, und wälzt sich also mit größerer Stärke die Welle
hinan, oder stößt gegen das Schiff. Folglich macht das Oel
daß die Welle sich nicht so hoch thürmt, und das Schi
nicht so stark erschüttert. Die weniger hohe Welle wirkt au
die folgende wieder mit verminderter Kraft und so fort
daß die Wirkung bei der fünften, sechsten Welle schon sehr
merklich seyn muß.
Die wellenförmige Bewegung des Wassers setzt das Er
heben eines Theils der Wasserfläche zum voraus. Körper,
welche darauf schwimmen, widerstehen diesem Erheben durch
ihr Gewicht, folglich auch der wellenförmigen Bewegung,
und zerstören sie zum Theil. Es scheint also einigen Natur
forschern, daß die so sehr gepriesene Eigenschaft des Oels
die Wogen des Meeres zu stillen, nicht sowohl in seiner Zä
higkeit und Flüssigkeit, als vielmehr darin liege, daß es eit
leichterer Körper ist, als das Wasser. Hieraus folgern sie
daß alle Körper, welche leichter sind, als das Wasser, und
dabei mehrere Ausdehnung haben, als die Tropfen oder
Massen, welche das Oel macht, eben diese Wirkung, aber
in einem höhern Grade, hervorbringen müsten. Hr. Achard
räth zu diesem Ende an, sich verschlossener leerer Fässer zu
bedienen, in welche das Wasser nicht eindringen kann, oder
welches noch besser sey, blecherner Kasten, von sechs bis acht
Fuß Grundfläche, und zwei Fuß Höhe, die mit Luft fange
füllet seyn müsten, und dem Wasser keinen Eingang verstat
teten. Die Schiffe könnten, glaubt er, ohne dadurch ihre
Ladung zu sehr zu vermehren, immer einige Dutzend der
gleichen Fässer oder Kasten mit sich führen, die man in dem
Falle, daß die Bewegung des Wassers Gefahr drohete, über
Bord werfen, und mit Stricken an die Schiffe befestigen