Full text: Otto, Johann Friedrich Wilhelm: System einer allgemeinen Hydrographie des Erdbodens

Fünfte Abth. Dritter Abschnitt. 
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Stellen, indem man dasjenige, welches zuerst übergeht, und 
übel riecht, weggießt, kann ohne allen Zusatz ein trinkba 
res Wasser erhalten werden. Sollten aber ja auch nur ei 
nige wenige saure und salzige Theilchen mit den Wasserdün 
sten übergehen, so wird ihre unbeträchtliche Menge weder 
dem Geschmacke noch der Wirkung des Wassers nachtheilig 
werden können. 
Mehrere Naturforscher versuchten nemlich die Destilla 
tion mit solchen Zusätzen, welche das vermeinte flüchtige 
Erdharz zurück halten sollen. So destillirte Hauton 1) 
das Meerwasser über fixem Alcali, und glaubte, das Ueberge 
gangene durch eine Erde reinigen zu können. Lister e) trieb 
es über Seegras (alga marina), Appleby und Watson 3) 
über Höllenstein, gebrannte Knochen und ätzendes Laugen 
salz, Chapmann 4) über Seife und Asche. Endlich kam 
man auf den richtigen Weg der simplen Destillation, bei der 
es nur auf eine bequeme Maschine ankommt, um eine hin 
reichende Menge Wasser, ohne großen Zeitverlust und Auf 
wand von brennbaren Materialien, zu erhalten. 
Poissonier erfand im J. 1765. eine brauchbare Ma 
schine, das Meerwasser zu destilliren, zu deren Behandlung 
nur zwei Matrosen erfordert wurden, und welche in einem 
Tage 4200 Kannen Wasser lieferte 5). Die Vorschrift des 
D. Lind 5), das Meerwasser durch die Destillation trinkbar 
zu machen, ist ebenfalls bequem, und entspricht vollkommen 
1) Phil. trans. N. 67. 
2) Phil. trans. No. 166. 
*) Phil. trans. Vol. 48. P. 1. p. 69. 
1) Phil, trans. Vol. 50. P. I. p. 636 
5) Schlözer's Briefwechsel. 2 B. S. 67. 
6) Essay on diseases incident co Europeans in hot Climates. App 
P. 851.
	        
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