Full text: Otto, Johann Friedrich Wilhelm: System einer allgemeinen Hydrographie des Erdbodens

ufer des Meres. 
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ist, daß die Winde und Fluthen, welche zwischen den In 
seln und Felsen sehr heftig sind, auch die Schiffe, bevor 
sie noch einen Hafen erreichen, zerschmettern mögten, es 
auch sehr schwer ist, auf einer so großen Tiefe zu ankern 
so hat die Regierung mehrere hundert eiserne Ringe, etwa 
zwei Klafter über dem Wasser in den Felsen einsetzen lassen, 
an welchen die Schiffe angeleget werden können 1). 
Man hat die Bewegung des Meeres von Osten nach 
Westen als eine Ursach angesehen, welche die östlichen Ge 
stade der Länder angreife, und allmählig zerstöre, dage 
gen sich die westlichen Ufer, durch die nach und nach ange 
häuften Anschwemmungen, vergrößerten. De Luc2) hat 
aber zu beweisen gesucht, daß der Unterschied zwischen der 
Wirkung des Oceans auf die östlichen und westlichen Gesta 
de ungefähr gleich sey: daß überhaupt kein Strom im Meere 
unmittelbar bis ans Ufer gelange, sondern ehe er dasselbe er 
reicht, von seiner Richtung abgelenkt werde. Diese Bewe 
gung findet sich außerdem nur auf dem hohen Meere in un 
gestörter Regelmäßigkeit, und in den Meerengen, welche sich 
von Morgen gegen, Abend erstrecken: aber gegen die Länder 
zu ändert sie, noch fern vom Gestade, ihre Richtung. Das 
Wasser wird durch seine bloße Anhäufung, wie von den 
Pfeilern einer Brücke zurück getrieben, und der Strom 
läuft nach Süden oder Norden, und folgt dem Umrisse der 
Küsten, ohne daß man ihn am Ufer bemerkt, die Gegenden 
um die Vorgebirge ausgenommen. Die Vergrößerung der 
Länder an den westlichen, so wie die Verminderung der öst 
lichen Ufer, welche Büffon behauptet, ist bloß das Werk 
der Einbildung, und selbst die Beispiele, die er von dem 
2) Vontoppidan’s Naturgeschichte von Norwegen. 1 Fh., Kopenh. 
1753. S. 122. 
Beriefe über de Geschichte der Erde und des Menschen. a. d. Frairar. 
2. 1 Band. S. 166. 
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