Fünfte Abth. Zweiter Abschnitt.
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sie die Bewohner der Maldivischen Inseln nennen, an der
Zahl dreizehen, sind ein jeder mit einer hohen, äußerst be
wundernswürdigen Felsenbank umgeben. Die Atollons sind
fast alle rund oder eiförmig; jeder derselben hat dreißig Mei
len, einige mehr oder weniger, im Umfange, und folgen alle
nach einander, ohne daß sie sich an den Enden im mindesten
berühren. Zwischen zweien sind theils breitere, theils engere
Kanäle. Wenn man sich in der Mitte eines solchen Atol
lons befindet, so sieht man diese große Steinwand um sich
herum, welche die Inseln gegen das ungestüme Meer sichert.
Aber es ist für den Unerschrockensten ein grausenvolles
Schauspiel, nahe an dieser Wand, in weiter Entfernung die
Meereswellen sich nähern, und rund umher wüthend sich
brechen zu sehen: dann steigt der Schaum höher als ein
Haus, und erscheint so weiß wie Baumwolle, so daß man
um sich herum eine weiße Mauer zu erblicken glaubt, beson
ders wenn das Meer hoch geht. Nächst diesen sind die
mehresten Inseln noch jede besonders mit einer Felsenmauer
eingefaßt *). Der westliche Theil von Afrika ist mit einer
langen Sandbank begrenzt, an welcher sich die Wogen des
Atlantischen Meeres gleichfalls unaufhörlich brechen. Längs
der Norwegischen Küste laufen Sandbänke von Norden nach
Süden, und erstrecken sich in manchen Gegenden vier bis
sechs, an anderen zwölf bis funfzehn Meilen vom Lande ins
Meer. Eine große Menge kleiner Inseln und Klippen ma
chen den Zugang zu den Küsten ungemein unsicher und be
schwerlich. Sie sind gleichsam eine Vormauer, und die fast
dreihundert Meilen lange Küste ist mit mehr als einer Mil
lion, auf dem Grunde des Meeres aufgerichteter, steinerner
Pfeiler umgeben, die mit ihren Häuptern etliche Faden über
der Meeresfläche hervorragen. Hinter dieser Mauer befin
den sich die vortrefflichsten Häfen. Da jedoch zu besorgen
Porardie Rese auf den Maldihischen Inseln. 10 Kar.