Von dem Weltmeere überhaupt, seiner Größe rc. 315
Ausdünstung zurück geht, und sich bei Entfernung der Son
ne an den Polen als Eis ansetzt.
Von dem Rande dieses Eisgewölbes lösen sich nun wäh
rend des wechselseitigen Sommers der Polargegenden große
Stücke ab, welche ihren Weg gegen die Linie nehmen, wo
sie denn, bei ihrem Eintritt in die wärmeren Himmelsstriche,
wohin sie unter Begünstigung der Strôme gelangen, welche
beiden Polen entfließen, zerschmelzen, um auch einen Ersatz
gegen dasjenige Wasser abzugeben, welches dem Oceane zwi
schen den Wendekreisen durch die stärkere Ausdünstung ent
zogen wird.
Nichts berechtigt uns aber, das Daseyn solcher Eisber
ge anzunehmen. Die abgeplattete Gestalt der Erdkugel ist
durch neuere Beobachtungen außer allen Zweifel gesetzt.
Maupertuis berechnet aus Vergleichung mehrerer Wahr
nehmungen, daß der Durchmesser des Aequators sich zur
Länge der Achse wie 178 zu 177 verhalte, worin ihm
auch de la Caille beistimmt. Nach la Lande ist der Erd
durchmesser um 11 seines Längenmaaßes größer als die Erd
achse: der Ueberschuß des Erddurchmessers betrug an achtze
hen Französische Meilen. In dem Supplementbande setzt
er den Unterschied auf 1. Herr Hube*) bezeichnet das
Verhältniß der Achse zum Durchmesser wie 177 zu 178,
Frisi wie 230 zu 231, und Herr Klügel wie 180 zu 187.
Der größere, oder der Durchmesser des Aequators beträgt
6,559,982, und der Durchmesser durch die Pole 6,524,894
Toisen. Wenn man nach einem Mittel den Unterschied der
beiden Durchmesser berechnet, und einer Teutschen Meile
3805 Toisen giebt, so macht der Ueberschuß des Erddiame
ters vor der kleinern Achse 315 Teutsche Meilen.
Im Ganzen genommen scheint das jetzige Verhältniß
und die gegenwärtige Lage und Stellung des Landes gegen
*) De telluris forma. Warsov. 1780.