Besondere Eigenschaften verschiedener Seen. 277
Ju diesem sah man das Wasser sich ungefähr sünf Ruthen
unterhalb seiner gewöhnlichen Grenzen zurück ziehen, und in
vier bis fünf Minuten wieder zufließen. So ebbete und
fluthete es nach einander drei oder vier Mahl, während ei
ner Vierteistunde, bis es zusammen auf einmal von Osten
und Westen in einem entgegen gesetzten Strome gegen eine
Linie mitten durch den Busen herein brach, und auf seiner
tiefsten Stelle, da, wo er in den See tritt, etwa in Ge
stalt einer großen Welle, zu einer Höhe von fünf Fuß, sich
über die gewöhnliche Wasserfläche erhob, wobei es den Grund
des Busens, in einer Entfernung von 90 bis 100 Yards von
seiner natürlichen Grenze, trocken ließ. Wenn die Ströme
solchergestalt auf einander stießen, verursachten sie ein klat
schendes Geräusch und Schäumen; und wenn der stärkste
Stoß von Osten herkam, so rollte die Welle, nachdem sie
ihre gröste Höhe erreicht hatte, nach Westen, wobei sie ab
nahm, und zuletzt ganz verschwand. Sobald die Welle sich
gelegt hatte, floß das Wasser mit einiger Gewalt zurück, so
daß es einige Yards über seine natürliche Grenze trat: dann
ebbete es wieder etwa 10 Yards, kehrte zurück, und fuhr
fort zwei Stunden lang auf diese Weise zu ebben und zu
fluthen, wohei die Ebben etwa an sieben Minuten auf ein
das
ander folgten und allmählig schwächer wurden, bis sich
Wasser wieder in seinen gewöhnlichen Stand setzte.
Zur
Zeit, da diese wellenförmige Bewegung in dem Busen ver
spürt wurde, sah man einen demselben entfließenden Fluß
zurück gehen, so daß sein Bette wasserleer und trocken er
schien. Während dieser ganzen Zeit war das Wetter still.
In dem nächsten und den vier folgenden Tagen verspürte
man nur eine Ebbe und Fluth in geringerem Grade, und
der See zeigte noch bis zum 15. Oktober eine ungewöhn
liche Bewegung. Da man in der Gegend des Sees gar
keine Spur von einer Erderschütterung wahrgenommen
woraus man diese Erscheinung allenfalls hätte erklären kön=