Full text: Otto, Johann Friedrich Wilhelm: System einer allgemeinen Hydrographie des Erdbodens

Beschaffenheit des Seewassers. 
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Salzseen führen ein mit Koch- und anderen Salzen 
angeschwängertes Wasser. Dergleichen hat Asien in großer 
Menge aufzuweisen, und desonders ist Siberien gleichsam 
damit besäet. Selbst die ausgedehnten Steppen, welche zwi 
schen dem Jaik und Irtisch liegen, wie auch die Steppen 
östlich vom Irtisch bis an den Ob, und diejenigen, welche 
nördlich vom Altaischen Gebirge sich bis zu den Grenzen des 
Russischen Reichs erstrecken, sind voller Salzquellen, deren 
Wasser an mehreren Orten in geräumige Behälter zusam 
men läuft. Nach Pallas Meinung theilt das Gebirge, 
welches sich vom Jaik ostwärts durch die Kirgisische Steppe 
erstreckt, und an das große Altaische Gebirge anschließt, den 
Flächen und Ebenen die vielen Salzquellen mit, wovon diese 
an unzähligen Orten durchdrungen sind. 
Unter diesen Seen giebt es nun viele, welche reines 
Kochsalz bis zur Sätigung enthalten: andere geben bittere 
und alkalische Salze. Merkwürdig ist es, daß unter den 
zahlreichen, sehr wenig von einander entfernten Seen der 
Isetkischen Provinz, einige sehr gutes süßes Wasser führen, 
dahingegen andere Kochsalz, andere Bittersalz, noch andere 
Bittersalz und Schwefelleber enthalten; ja Seen, welche 
vormals Kochsalz geliefert, sind jetzt mit Bittersalze ganz 
gesättigt. Der Tschubaret, welcher gegenwärtig sehr salzig 
ist, soll noch vor wenig Jahren süß und sischreich gewe 
sen seyn. 
Da es uns zu weit führen würde, wenn wir auch nur 
die beträchtlichsten dieser Seen beschreiben wollten; so 
be 
gnügen wir uns, nur von einigen derselben Nachricht 
geben. 
Auf der östlichen Seite des Jaik befinden sich zwei 
Seen, welche den Anwohnern eine reiche Ausbeute von 
Salze darbieten. Der eine wird der Grjäsnoje=Osero 
(der kothige See) genannt. Er hat fast zwanzig Werste im 
Umfange, und liegt in einer freien und ebenen Steppe, 
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