Beschaffenheit des Quellwassers.
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weißen Rinde überzogen 1). Eine Quelle in der Schwedi
schen Provinz Upland hüllt ebenfalls dasjenige, was hinein
gelegt wird, in eine Rinde ein 2).
Man erwähnt noch eines Quellwassers, welches heiß zu
Tage kommt, und gleichsam von selbst zu Stein werden soll.
Die Quellen liegen um die Villa Guancavelica herum, etwa
dreißig Meilen von Lima. Ihr Wasser, welches zwar klar,
jedoch dick, salzig, und von häslichem Geschmack ist, ver
breitet sich über das umliegende Land, und erhärtet zu einem
theils licht-aschgrau, theils zu einem weißgelblichen Steine,
wovon jener fester ist als dieser. Man bedient sich dieses
Wassers zum Bau, indem man es in Formen auffängt, und
hart werden läßt. Der gröste Theil von Guancavelica ist
damit gebauet, und die mehresten Bilder in den Kirchen zu
Lima sind aus diesem Materiale geformt 2). Auch hier muß
eine Steinmaterie, welche dem Wasser in reichem Maaße
beigemischt ist, beim Erkalten absetzen, da eine Coagulation
und Verwandlung des Wassers in Stein, von niemanden im
Ernste behauptet werden wird. Diese Quellwasser sind überhaupt
in dem hohen Landstriche von Peru sehr gemein. Nahe bei
Guancavelica sprudeln an dem Fuße eines Berges in sehr
geringen Entfernungen verschiedene Quellen hervor, unter
welchen sich vorerwähnte heiße Wasser befinden, da die übri
gen kalt sind. Diese Quellen müssen im Innern des Ber
ges sehr nahe an einander grenzen, doch aber in Kanälen
laufen, die keine Gemeinschaft mit einander haben, da ihre
Wasser unvermischt zu Tage kommen.
1) Schmidts histor. mineral. Beschreibung der Gegend um Jena.
1779. 8.
2) Bergmann P. E. 1. Th. G. 507.
2) Feuillée lourn. des Observ. T. 1. Utloa physk. und histor.
Nachrichten vom südl. und nordöstl. America; a. d. Span, von Dieze.
1 Th. 1781. 8. 175.