Full text: Otto, Johann Friedrich Wilhelm: System einer allgemeinen Hydrographie des Erdbodens

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Zweite Abth. Zweiter Abschnitt. 
wirklich aufgelösete Kieselerde enthielt. Daß diese jedoch noch 
nicht die gröste der vom Wasser auflösbaren Menge der Kie 
selerde sey, und daß vornemlich die heißen Quellen Islands 
davon noch weit mehr besitzen, davon zeigt der Kieseltuff, 
welchen diese Quellen in so ungeheurer Menge absetzen. 
Die mit Kalkerde angeschwängerten Wasser bilden, durch 
ihren Kalktuff, allerlei Gestalten: so auch die Isländischen 
heißen Quellen durch ihren kieselartigen Bestandtheil. Diese 
Wasser machen sich selbst Schalen und Kanäle, worin sie 
spielen, und aus ihrem Kieseltuff besteht auch die bewun 
dernswürdige Röhre, welche sich die gröste von Islands hei 
ßen Quellen, der Geyser, selbst gebildet hat. 
Die in dem Karlsbader Mineralwasser befindliche, und 
durch die Kohlensäure aufgelösete Kalkerde, hat durch ihre 
Wiederabsetzung aus dem Wasser nicht nur das bewunderns 
würdige Steingewölbe formirt, sondern es setzt auch noch 
täglich eine erstaunliche Menge von mannigfaltig gebildetem 
Kalksinter und Tuffstein ab. 
Die Achener Wasser setzen ebenfalls einen Tufstein ab, 
welcher, in Gestalt eines steinigen Kranzes oder Rings, die 
Ränder der Bäder einschließt, und mit den Wänden dersel 
ben in so festem Zusammenhange steht, daß man ihn nur 
mit Gewalt davon abbrechen kann. 
Kalte Wasser dieser Art sind weniger gemein. 
Eine Quelle bei Tours kommt zwischen großen Kalk 
steinlagen zu Tage, und setzt auf einem abhängigen Felsen 
einen Alabaster ab, welcher zuweilen wellenförmig, zuweilen 
in geraden sechsseitigen Prismen anschießt. Er ist sehr fein 
körnig, und giebt an Weiße dem Cararischen Marmor nichts 
nach *). Der Fürstenbrunnen bei Jena verliert seinen kalk 
artigen Stoff erst in einiger Entfernung von der Quelle, 
und von ihm werden hineingelegte Körper mit einer schmuzig 
Bulletin des sciences par la Societé philomatique de Paris 1797.
	        
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