Full text: Funke, Carl Philipp: Naturgeschichte und Technologie zur Selbstbelehrung für Nichtstudierende

Technologie. 
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Gewöhnlich wird es auch noch einmal eingeschmolzen, 
aufs neue gebändert, und noch etliche Tage gebleicht. 
Ist die Bleiche vollendet, so schmelzt man die Bänder 
zusammen, und gießt das Wachs in verschiedene Formen. 
Verferigung der Wachslichter, Wachesäcke und 
Wachsfackeln. 
Zu den zwei erstern verabeitet man sowohl weibes 
als gelbes Wachs. Um dasselbe zu diesem Gebrauch ge 
schmeidiger zu machen, vermischt man es mit Terpentin. 
Die Wachslichter werden auf folgende Art gegos 
sen: Die Dochte, welche, wie bei den Talglichtern, 
verfertigt werden, hängt man an zwei runde, an einem 
Wagebalken über dem Wachskessel befindliche bewegliche 
Scheiben, und begießt sie mehrmals mit flüssigem Wachse, 
und zwar so lange, bis sie die Hälfte der verlangten Dicke 
erhalten haben. Weil bei dieser Arbeit die Lichter unten 
viel dicker werden, als oben, so werden sie nun ge 
trödelt, d. i. schnell mit ihrer Scheibe umgedrehet und 
Wachs an ihre obern Theile gespritzt. Nach diesem Vor 
gusse nimmt man die Lichter von der Scheibe, umwickelt 
sie mit einem Tuch, und läßt sie in einem Federbett all 
mählig erkalten; rollt sie dann auf einem nassen Tische 
mit einem Nollholze, damit sie rund und glatt werden, 
und bleicht sie eine Zeit lang. „Nach der Bleiche kommen 
sie wieder an die Scheibe, wo sie von neuem begossen 
werden, bis sie die gehörige Dicke haben; worauf sie 
wieder getrödelt, in einem Bett abgekühlet, gerollt und 
gebleicht und endlich an dem untern Ende beschnitten wer 
den. Die großen Altarlichter werden nicht so gegos 
sen, sondern das Wachs wird erweicht, geknetet, um den 
Docht gewickelt, und die ganze, Kerze wird dann gerollt. 
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