Technologie.
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Gewöhnlich wird es auch noch einmal eingeschmolzen,
aufs neue gebändert, und noch etliche Tage gebleicht.
Ist die Bleiche vollendet, so schmelzt man die Bänder
zusammen, und gießt das Wachs in verschiedene Formen.
Verferigung der Wachslichter, Wachesäcke und
Wachsfackeln.
Zu den zwei erstern verabeitet man sowohl weibes
als gelbes Wachs. Um dasselbe zu diesem Gebrauch ge
schmeidiger zu machen, vermischt man es mit Terpentin.
Die Wachslichter werden auf folgende Art gegos
sen: Die Dochte, welche, wie bei den Talglichtern,
verfertigt werden, hängt man an zwei runde, an einem
Wagebalken über dem Wachskessel befindliche bewegliche
Scheiben, und begießt sie mehrmals mit flüssigem Wachse,
und zwar so lange, bis sie die Hälfte der verlangten Dicke
erhalten haben. Weil bei dieser Arbeit die Lichter unten
viel dicker werden, als oben, so werden sie nun ge
trödelt, d. i. schnell mit ihrer Scheibe umgedrehet und
Wachs an ihre obern Theile gespritzt. Nach diesem Vor
gusse nimmt man die Lichter von der Scheibe, umwickelt
sie mit einem Tuch, und läßt sie in einem Federbett all
mählig erkalten; rollt sie dann auf einem nassen Tische
mit einem Nollholze, damit sie rund und glatt werden,
und bleicht sie eine Zeit lang. „Nach der Bleiche kommen
sie wieder an die Scheibe, wo sie von neuem begossen
werden, bis sie die gehörige Dicke haben; worauf sie
wieder getrödelt, in einem Bett abgekühlet, gerollt und
gebleicht und endlich an dem untern Ende beschnitten wer
den. Die großen Altarlichter werden nicht so gegos
sen, sondern das Wachs wird erweicht, geknetet, um den
Docht gewickelt, und die ganze, Kerze wird dann gerollt.
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