Full text: Funke, Carl Philipp: Naturgeschichte und Technologie zur Selbstbelehrung für Nichtstudierende

Lechnologie. 
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Gold und Silber werden auch von diesen Arbeitern 
nur selten ganz rein verarbeitet, sondern mit Kupfer ver 
setzt. Beim Golde ist das Verhältniß willkührlich; beim 
Silber hingegen ist der Zusatz des Kupfers bestimmt, wie 
wohl fast jedes Land und jede große Stadt ihr eigenes 
Verhältniß hat. Der Gehalt des Goldes und Silbers 
wird von den Goldarbeitern nur ungefähr vermittelst der 
Probirnadeln erforscht. Zum Silber hat man 16 Nadeln, 
von 1 bis 16 löthig; zum Golde aber 24, wo das Gold 
theils mit Kupfer, theils auch mit Silber versetzt ist. 
Das Verarbeiten dieser Metalle geschieht zum Theil durch 
Schmieden, wozu sie vorher in Tiegeln geschmolzen und 
in einen Einguß gegossen werden. Von dem dadurch er 
haltenen Stücke (Gold= oder Silberzahn) schrotet 
der Arbeiter mit dem Schrotmeißel so viel ab, als er zu 
der zu verfertigenden Arbeit braucht; und dehnt es auf 
dem Amboße nach seinem Zwecke mit dem Hammer aus. 
Andere Arbeiten gießt er in Formsand, wozu er das Mo 
dell, welches darin abgedruckt wird, aus Poussirwachs, 
einer Mischung von Wachs, Pech und Terpentin, mit 
hölzernen Griffeln, nach einer Zeichnung verfertigt. 
Theile, welche gelöthet werden sollen, werden mit der 
Feile eingerichtet, mit Klammern an einandern befestigt, 
oder mit Drath umwunden, die Fugen benetzt, mit 
Schlagloth belegt, und mit Borax und Glasgalle beschüt 
tet. Große Stücke legt man auf Kohlen, bis das Metall 
glühend wird und das Schlagloth fließt; kleinere hält 
man nur über die Löthlampe. Das Treiben und 
Ziseliren erfordert bei diesen Arbeiten viel Geschmack 
und Kunst. Es entstehn dadurch auf den geschlagenen 
Arbeiten erhabene Figuren, wovon die sehr hochgetriebe 
nen ziselirt heißen. Es geschieht dies auf dreifache 
Art: Erstlich mit einer erhabenen messingnen Form, wor 
auf man das Gold oder Silber, und auf dieses eine Blei 
platte legt, da denn die Schläge des Hammers das edle 
Metall 
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