Technologie.
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Die baumwollenen Zeuche müssen vor dem
Drucken gebleicht und nach dem Bleichen durch ein in
Wasser aufgelöstes Weinsteinöl gezogen werden. Zum
Kattundrucken hat man zweierlei hölzerne Formen:
eine Vorform, welche bloß die Umrisse der Figuren
macht, und einen Passer, der jene Umrisse mit den
bestimmten Farben ausfüllt. Die schönern Kattune wer
den auch mit Kupferplatten gedruckt. Alle aufge
druckte Farben sind noch matt und blaß, und erhalten
ihre Schönheit erst durch das Färben mit Krapp. Damit
dieser aber den weißen Grund des Kattuns nicht zu stark
färbe, ziehet man diesen vor dem Färben etlichemal durch
Wasser, worin Kuhmist gekocht ist. Weil aber der Krapp
den weißen Grund doch etwas färbt, so wird der Kattun
nochmals gebleicht, dann gestärkt, geglättet und gepreßt.
Unächte Farben, z. B. gelb, grün und blau, können
nicht aufgedruckt werden, weil sie der Krapp verdirbt,
welcher die ächten erhöhet. Man trägt sie daher erst nach
der Bleiche mit dem Pinsel auf. Kattune, deren Grund
nicht weiß bleiben, sondern gefärbt werden sollen, muß
man im Kessel färben, nachdem vorher die Blumen mit
einer Art von Kitt darauf gedruckt worden sind.
Zits nennt man zwar alle feinere Kattune; aber eigent
lich sind es nur diejenigen feinen baumwollenen Gewebe,
auf welche die Figuren nicht gedruckt, sondern gemalt
sind. Nur die Umrisse der Figuren werden mit der Vor
form darauf gedruckt, und dann die eigentlichen Farben
mit dem Pinsel hinein gestrichen. Der ostindische Zits
hat noch immer den Vorzug vor dem europäischen, so
wohl in Ansehung der Feinheit des Gewebes, als auch
der Schönheit und Dauerhaftigkeit der Farben.
Gewerbe,