Full text: Funke, Carl Philipp: Naturgeschichte und Technologie zur Selbstbelehrung für Nichtstudierende

Technologie. 
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Die baumwollenen Zeuche müssen vor dem 
Drucken gebleicht und nach dem Bleichen durch ein in 
Wasser aufgelöstes Weinsteinöl gezogen werden. Zum 
Kattundrucken hat man zweierlei hölzerne Formen: 
eine Vorform, welche bloß die Umrisse der Figuren 
macht, und einen Passer, der jene Umrisse mit den 
bestimmten Farben ausfüllt. Die schönern Kattune wer 
den auch mit Kupferplatten gedruckt. Alle aufge 
druckte Farben sind noch matt und blaß, und erhalten 
ihre Schönheit erst durch das Färben mit Krapp. Damit 
dieser aber den weißen Grund des Kattuns nicht zu stark 
färbe, ziehet man diesen vor dem Färben etlichemal durch 
Wasser, worin Kuhmist gekocht ist. Weil aber der Krapp 
den weißen Grund doch etwas färbt, so wird der Kattun 
nochmals gebleicht, dann gestärkt, geglättet und gepreßt. 
Unächte Farben, z. B. gelb, grün und blau, können 
nicht aufgedruckt werden, weil sie der Krapp verdirbt, 
welcher die ächten erhöhet. Man trägt sie daher erst nach 
der Bleiche mit dem Pinsel auf. Kattune, deren Grund 
nicht weiß bleiben, sondern gefärbt werden sollen, muß 
man im Kessel färben, nachdem vorher die Blumen mit 
einer Art von Kitt darauf gedruckt worden sind. 
Zits nennt man zwar alle feinere Kattune; aber eigent 
lich sind es nur diejenigen feinen baumwollenen Gewebe, 
auf welche die Figuren nicht gedruckt, sondern gemalt 
sind. Nur die Umrisse der Figuren werden mit der Vor 
form darauf gedruckt, und dann die eigentlichen Farben 
mit dem Pinsel hinein gestrichen. Der ostindische Zits 
hat noch immer den Vorzug vor dem europäischen, so 
wohl in Ansehung der Feinheit des Gewebes, als auch 
der Schönheit und Dauerhaftigkeit der Farben. 
Gewerbe,
	        
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