Full text: Funke, Carl Philipp: Naturgeschichte und Technologie zur Selbstbelehrung für Nichtstudierende

II. Klasse. 
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(Stelzen) und ein weißgraues Gefieder. Ihr Gang ist 
leicht und hüpfend, wobei sie den Schwanz auf und nie 
der bewegt. Sie kommen im März an, und ziehen zur 
Herbstzeit Schaarenweise fort, nachdem sie hier oft drei 
mal gebrütet haben. 
Etwas kleiner, und oben gelbgrünlich, unten gelb, 
an den Flügeln schwarz und auf dem Kopfe aschgrau ge 
fiedert ist die Kuhstelze, gelbe Bachstelze, welche 
sich wegen der fliegenden Insekten häufig unter Viehheer 
den findet. Einige davon bleiben im Winter hier. 
Der Steinschwacker von der Größe einer Feldlerche, 
aschgrau und schwarzgefleckt, (das Weibchen fällt ins 
Bräunliche und Rothgelbe), ist ebenfalls Zugvogel, und 
wird in England sehr häufig gefangen und wegen seines 
leckern Fleisches theuer bezahlt. 
2) Die Nachtigall (Philomele) kommt am 
Ende des Aprils zu uns, muthmaßlich aus Asien; die 
Männchen erscheinen etwas eher, als die Weibchen. Sie 
nisten sehr niedrig, im Dickigt und gern am Wasser. Die 
Eier — vier bis fünf — sind grünblau. Zuweilen brü 
ten sie zweimal des Jahres. Zur Brützeit singen die 
Männchen am schönsten; hernach pausiren sie etliche Wo 
chen, und hören um Johannis ganz auf. Die kleinere 
Art, der Tagschläger, sieht röthlicher aus, als der 
Nachtschläger. Diese letztere Art wird höher geschätzt 
und häufig aus Ungarn zu uns gebracht. Weißlichte 
Nachtigallen sind äußerst selten. Am Leman=See in der 
Schweiz, giebt es vorzügliche Schläger. In vielen Län 
dern, z. B. in Holland, ist es bei Strafe verboten, Nach 
tigallen zu fangen. Indeß werden sie häufig in Käfigen 
gehalten, wo sie länger schlagen, aber der zärtlichsten 
Pflege bedürfen. 
3) Die Grasmücke, der Heckenschmatzer, 
Weidenzeisig. Eine Art, die Baumnachtigall,
	        
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