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Bögel.
gen der Bäume. Im Herbst ziehen die meisten in wär
mere Länder, doch überwintern einige bei uns. Sie ha
ben einen sehr mannigfaltigen Schlag, der fast in jedem
Bezirk von einigen Meilen verschieden ist. Fremde Me
lodieen lernen sie nicht. Geblendete brauchen grausame
Jäger zu Lockvögeln, weil sie in der Blindheit unaufhör
lich schlagen, welches sie aber auch in dunkeln Käfigen
thun.
2) Der Bergfink auch Tannenfink, Roth
fink, Winterfink, Mistfink, schöner gezeichnet, als
jener, und etwas größer; kommt im Herbst zu uns, zieht
aber im Frühling in nördlichere gebirgige Gegenden, wo
er brütet.
3) Der Schneefink, schwarzbraun, unten schnee
weiß, mit ebenfalls fast ganz weißen Flügeln, hält sich
auf den europäischen Alpen und auf dem Kaukasus in
Asien auf.
4) Der Stieglitz, Distelfink, einer der schön
sten inländischen Vögel; Roth, Gelb und Schwarz sind
die Hauptfarben seines Gefieders. Er nistet, wie der ge
meine Fink, mit dem er auch gleiches Vaterland hat.
Zweimal jährlich brüten sie. Aus der Paarung eines
Stieglitz=Männchens mit einer Kanarien=Sie entstehen
sehr schöne Bastarde. In der Gefangenschaft lernen sie
allerlei Künste, z. B. ihr Futter in die Höhe ziehen, sich
todt stellen u. s. w. Distelsaamen ist ihre Lieblingsnah
rung; aber sie fressen und vertilgen auch viele Blattläuse
u. a. Insekten.
5) Der Zeisig, Exlenfink, ein kleiner niedlicher
Vogel, oben grün mit gelben Strichen und Fleckchen,
unten weißgelb. Erlensaamen lieben sie vorzüglich, doch
nähren sie sich auch von andern Sämereien, und thun oft
dem Hopfen großen Schaden. Bei uns bemerkt man sie
meist nur im Herbst; denn sie nisten in dichten Schwarz
wäl-