Full text: Sporschil, Johann: Anleitung zum Selbststudium der Mechanik

Es machte sich also die Nothwendigkeit, die Lösung der 
großen Lebensfrage dem größeren Publikum in die Hände zu 
legen, recht fühlbar. Wenn nun der Verfasser selbst gesteht, 
daß Minderaufgeklärte (er meint die arbeitende Klasse in 
England) weder Vernunftgründen noch Thatsachen Gehör 
geben, und sie aus mißgeleiteter Ansicht mit Verachtung 
abweisen; was blieb ihm da übrig, wenn er dennoch zu 
belehren, zu überzeugen, zu beruhigen hoffte? Die Lösung 
dieser Aufgabe verdanken wir der glücklichen Unabhängigkeit 
des Verfassers in politischer und gesellschaftlicher Hinsicht; 
er schlägt zuvörderst den Weg der Geschichte ein, vergleicht 
die Verhältnisse früherer Zeiten mit den jetztbestehenden, 
geht in seinen Entwickelungen ohne den Leser zu ermüden, 
genau in alle mit seinem Gegenstande zusammendängende 
Details ein, unterstützt seine Beweise mit den Resultaten 
statistischer Forschungen, läßt oft Gegner mit überraschen 
den Einwänden auftreten, und berichtigt dieselben, ohne 
mit Leidenschaft für eine vorgefaßte Ansicht, ohne mit 
Partheilichkeit für eine besondere Volksklasse eingenom 
men zu sein. Obwohl das vorliegende Werk in materiel 
ler Hinsicht auch für höhere Staatsbeamte eine willkommene 
Erscheinung sein muß, so ist es doch vornehmlich für den 
jenigen Stand bestimmt, dessen Interessen durch die Fort 
schritte des Maschinenwesens in Berührung kommen,  
für Handwerker und Fabrikarbeiter. In vollem 
Einklange mit der Bestimmung seines Buches ist auch die 
Sprache desselben. Er vermeidet allen rednerischen Schmuck, 
verwickelt sich nie in die künstliche Perioden, seine Beweis 
führungen sind schlagend ohne auf den Boden tiefgreifender 
philosophischer Untersuchungen gebauet zu sein; kurz, aus 
dem Brennpunkte seines Scharfsinns ergießt sich über den 
leichten Fluß des Ganzen das klare Licht der Popularität. 
Durch unumstößliche Beweise vorliegender Thatsachen giebt 
er seiner Behauptung: daß der Aufschwung des Maschinen 
wesens und dessen Umsichgreifen den allgemeinen Wohlstand 
nicht untergrabe, sondern befördere, die sicherste Haltung.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.

powered by Goobi viewer